Warum ein neues Holocaust-Buch in Polen für Aufregung sorgt

In dem Geschichtswerk geht es um das Schicksal und die Überlebensstrategien der Juden in Polen.
In dem Geschichtswerk geht es um das Schicksal und die Überlebensstrategien der Juden in Polen.(c) REUTERS (Peter Andrews)
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Ein neues Geschichtswerk polnischer Historiker zeigt: Die Kollaboration von Polen bei der Verfolgung der Juden war größer als bisher angenommen. Rechtsnationale Kreise protestieren.

Warschau. Just am 75. Jahrestag des Warschauer Ghettoaufstands veröffentlichen polnische Historiker eine Untersuchung, die in Polen wohl noch für massive Diskussionen sorgen wird. Demnach wurden zwei von drei vor den deutschen Besatzern geflüchteten Juden zumeist von Polen denunziert oder gar ermordet. Veröffentlicht wird das 1640-seitige Werk, an dem neun angesehene polnische Geschichtsforscher vier Jahre lang geschrieben haben, am Donnerstag unter dem Titel „Dalej jest noc“ (deutsch: Weiter ist Nacht). Es geht darin um das Schicksal und die Überlebensstrategien der Juden in Polen, denen im Zweiten Weltkrieg die Flucht aus den von den Deutschen errichteten Ghettos gelungen war.

Das Buch erscheint ausgerechnet nach Inkrafttreten des umstrittenen polnischen „Holocaust-Gesetzes“, das laut den USA und Israel die Popularisierung von Wissen über die dunklen Seiten der polnischen Geschichte massiv einzuschränken versucht.

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