Antisemitisches Graffiti an Geburtshaus von Elie Wiesel

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Elie WieselAPA/EPA
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Das rumänische Institut für Holocaust-Studien ortet einen "Angriff nicht nur auf die Erinnerung an Elie Wiesel, sondern auf alle Holocaustopfer".

Die rumänischen Behörden haben Ermittlungen wegen antisemitischer Schmierereien am Geburtshaus von Friedensnobelpreisträger Elie Wiesel eingeleitet. Die Urheber des Graffiti würden gesucht, sagte eine Polizeisprecherin am Samstag. Dazu würden unter anderem Aufnahmen von Überwachungskameras in Sighetu Marmatiei ausgewertet. Sighetu Marmatiei ist die Geburtsstadt des 2016 gestorbenen Wiesel.

Die Schmierereien waren in der Nacht zum Freitag entdeckt worden. Die Behörden ließen sie zügig entfernen. Das rumänische Institut für Holocaust-Studien sprach von einem "Angriff nicht nur auf die Erinnerung an Elie Wiesel, sondern auf alle Holocaustopfer". Die israelische Botschaft in Bukarest verurteilte eine "beispiellose antisemitische Tat".

1986 mit Friedensnobelpreis ausgezeichnet

Der Holocaust-Überlebende und Friedensnobelpreisträger Wiesel war Anfang Juli 2016 im Alter von 87 Jahren in New York gestorben. Der US-Publizist gehörte zu den prominentesten Überlebenden des Massenmords an den Juden im Dritten Reich. In zahlreichen Büchern, Reden und Interviews mahnte er, den Holocaust nicht zu vergessen und die Lehren daraus zu ziehen. 1986 wurde Wiesel mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

Geboren am 30. September 1928 in Siebenbürgen, wurde Wiesel mit 15 Jahren nach Auschwitz deportiert, wo seine Mutter und die jüngste seiner drei Schwestern starben. Er wurde ins Konzentrationslager Buchenwald verlegt, wo sein Vater vor seinen Augen starb. Im April 1945 erlebte er die Befreiung des Lagers.

(APA/AFP)

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