App macht ehemalige Außenlager von KZ Mauthausen sichtbar

Screenshot aus der App: Das KZ-Außenlager Melk war nach dem KZ Mauthausen, dem KZ Gusen und dem KZ Ebensee, das größte Konzentrationslager im Mauthausen KZ-System.
Screenshot aus der App: Das KZ-Außenlager Melk war nach dem KZ Mauthausen, dem KZ Gusen und dem KZ Ebensee, das größte Konzentrationslager im Mauthausen KZ-System. (c) Mauthausen-Außenansicht-App
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Die "Mauthausen-Außenlager-App" beinhaltet neben einer Österreich-Karte mit den ehemaligen Vernichtungslagern auch Videos von Zeitzeugen und virtuelle Touren.

Das Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ) will die Geschichte des Holocaust in Österreich zeitgemäß vermitteln. Die "Mauthausen-Außenlager-App", die am Mittwoch - dem 80. Jahrestages des Baubeginns des früheren Vernichtungslagers - vorgestellt wurde, ist ab sofort für alle gängigen Smartphones erhältlich. Neben einer Österreich-Karte mit den ehemaligen Vernichtungslagern sollen vor allem Videos von Zeitzeugen und virtuelle Touren einen Eindruck vermitteln.

Wichtigste Zielgruppe sind Schüler und Jugendliche, betonte MKÖ-Vorsitzender Willi Mernyi bei der Vorstellung der App. Man wolle mit der Applikation auch Vorwürfen entgegentreten, die Wissensvermittlung zum Holocaust könnte "verstaubt" sein. Ein weiteres Problem: Nur mehr wenige Zeitzeugen könnten noch Schulen selbst besuchen, daher sei die digitale Lösung eine gute.

23 interaktive Touren

Die ehemaligen Außenlager können anhand von 23 interaktiven Touren virtuell erkundet werden. Diese bieten weitere Informationen zu den einzelnen Stationen auf den Arealen.

Screenshot aus der App
Screenshot aus der App

Gekostet hat das Projekt 45.900 Euro, finanzielle Unterstützung gab es durch den Zukunftsfonds, die Stadt Wien und das Bundeskanzleramt. Geplant ist zudem die Übersetzung in weitere Sprachen, wie Christa Bauer, Geschäftsführerin des MKÖ, in Aussicht stellte.

Im Zuge der App-Entwicklung hat das Mauthausen Komitee im Gedenkjahr 2018 noch ein weiteres digitales Projekt gestartet: In Kooperation mit der Audioguide-Plattform Hearonymus werden gemeinsam mit "denk mal wien" speziell für Jugendliche aufbereitete thematische Rundgänge durch die innere Stadt angeboten. Auch Hearonymus-Gründer Peter Grundmann bezeichnete das Projekt als persönliches Anliegen.

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(APA/red.)

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