Reich wie die Rothschilds

Freiin und Freiherren. Valentine, Louis, Oskar, Alphonse und Eugène von Rothschild um 1910.
Freiin und Freiherren. Valentine, Louis, Oskar, Alphonse und Eugène von Rothschild um 1910.ONB picturedesk
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Die Geschichte einer jüdischen Dynastie, die einen märchenhaften Aufstieg erlebte. Sie eroberte die Finanzwelt, finanzierte Staaten und Kriege. Und sie prägte Österreich.

Ein Haus an der Ringstraße? Nein! „Die Ringstraße ist mir viel zu teuer.“ Das schrieb der reichste Bürger der österreichisch-ungarischen Monarchie. Es war Anselm Rothschild, er hatte einen Hang zum Understatement. Diesem typischen Kapitalisten reichten die zwei Zimmer in seinem Bankhaus in der Renngasse, für privaten Prunk und Luxus hatte der Geizkragen nicht viel übrig, sehr wohl aber für Philanthropie und Mäzenatentum. Er starb auch in diesen zwei Zimmern, die Londoner „Times“ schrieb nach seinem Tod: Er wurde begraben wie ein armer Jude. Ein großes Begräbnis kam nicht zustande, er wurde bestattet in Frankfurt, wo im jüdischen Getto der märchenhafte Aufstieg der Familie seinen Ausgang genommen hatte.

Eine ironische Fügung brachte es mit sich, dass in dieser Woche an ebendieser Ringstraße, die Baron Rothschild links liegen gelassen hatte, die Präsentation eines großen Buchs über den österreichischen Zweig der Rothschilds stattfand. Und das gleich an einem der repräsentativsten Orte, im Palais Epstein. Baron Epstein war ein Zeitgenosse von Anselm Rothschild, auch er war reich, doch 1874 ging er in Konkurs und musste sein Palais verkaufen, in dem Jahr, als Anselm Rothschild starb.

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