KZ-Gedenkstätte Mauthausen zeigt Open-Air-Filmretrospektive

Blick in einen Hof des ehemaligen Konzentrationslagers Mauthausen
Blick in einen Hof des ehemaligen Konzentrationslagers MauthausenAPA/RUBRA
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Vier Spielfilme stehen auf dem Programm, die allesamt von dem Zeithistoriker Frank Stern sowie einer Diskussion begleitet werden. Der Eintritt ist frei.

Die KZ-Gedenkstätte Mauthausen zeigt von 21. bis 24. August eine Open-Air-Filmretrospektive, die die juristische Aufarbeitung der Zeit des Nationalsozialismus zum Thema macht. Vier Spielfilme stehen auf dem Programm, alle werden von einer fachlichen Einführung durch den Zeithistoriker Frank Stern mit anschließender Diskussion begleitet. Der Eintritt ist frei.

"Rechtsprechung mit 'Unschuldsvermutung' - Stigmatisierung und Traumatisierung der NS-Opfer durch Nachkriegsprozesse" lautet der Titel der Retrospektive. Im Zentrum steht die Frage, warum es kaum umfassende Gerichtsverfahren gegen all jene, die sich an Nazi-Verbrechen beteiligt hatten, gab, warum die Aufarbeitung so zögerlich vonstattenging, Täter nur milde Verurteilungen ausfassten und Opfer nicht ausreichend Gehör fanden.

Vom „Zeugenhaus“ zum „vertagten Prozess“ 

"Der Staat gegen Fritz Bauer" (Deutschland, 2015) von Lars Kraume zeigt die Jagd des Frankfurter Staatsanwalts Fritz Bauer auf den NS-Massenmörder Adolf Eichmann, die immer wieder an Seilschaften ehemaliger Nazis scheitert. "Das Zeugenhaus" (Deutschland, 2014) von Matti Geschonnek handelt von einem Haus, in dem Zeugen der Nürnberger Prozesse - von ehemaligen Nazis und Mitläufern bis zu KZ-Überlebenden und Opfer-Hinterbliebenen - einquartiert wurden.

Ebenfalls im Programm sind zwei ältere Filme: "Der Prozess wird vertagt" (DDR,1958) von Herbert Ballmann erzählt von einem jüdischer Emigranten, der den Mörder seiner Schwester vor Gericht bringen will. Dieser ist allerdings nun selbst ein hoher Justizbeamter. "Abschied von gestern" (BRD, 1966) von Regisseur Alexander Kluge porträtiert eine Jüdin, die mit dem gesellschaftlichen Einverständnis, dass man endlich über alles Gras wachsen lassen müsse, nicht zurechtkommt und selbst in die Mühlen der Justiz gerät.

(APA)

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