ÖsterreichNational bis 10 Mio. Euro.

1. Platz: Epunkt GmbH

(c) Guenther Peroutka
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Personalberater Epunkt ist Spezialist für schwierige Fälle. Wen andere nicht finden, den entdeckt der Linzer Recruiting-Experte Epunkt GmbH. Der Marktführer hat sich in drei Jahren mitarbeitermäßig verdreifacht.

„Ich wollte ein Start-up gründen und schnell reich werden“, sagt Daniel Marwan über seine ersten unternehmerischen Träume. Es war die Zeit des Internetbooms – und das Jahr 2000, als er in seiner Studentenwohnung zusammen mit seinem Bruder begonnen hat, eine Bewerberdatenbank anzulegen. „Es hat uns nicht aufgestellt, weil wir so geringe Fixkosten hatten.“

Zweimal hat sich Marwan mit seiner Firma Epunkt GmbH in den zwei Anfangsjahren eine Deadline gesetzt. Beide Male hat er sein Ziel nicht erreicht – und trotzdem weitergemacht. Der Start war hart. Auch, weil man sich beim Personalrecruiting von Anfang an auf den IT-Bereich spezialisiert hat. „Das hat niemand gemacht, weil es schwer war, die Leute zu finden.“ Aber der Erfolg stellte sich ein: „Wir sind dann jährlich um 20 bis 30 Prozent gewachsen.“

Bis heute geht Marwan nicht den einfachen Weg. Der Personalberater ist überwiegend auf engen Kandidatenmärkten tätig, auf denen es Fachkräftemangel gibt. Der Fokus liegt auf Fach- und Führungskräften. IT sei nach wie vor eine der schwierigsten Branchen, erzählt Marwan – neben Ingenieuren für den Automotive-Bereich seien Ärzte und Krankenschwestern sowie Bilanzbuchhalter schwer zu finden.
Bis vor einem Jahr hatte Epunkt eine Kandidatendatenbank mit 220.000 Personen. „Jetzt sind es 50.000. Wegen der DSGVO mussten wir die Kontakte löschen“, sagt Marwan. „Das tut weh, trifft aber alle.“
Die Branche sei ein stark fragmentierter Markt mit mehr als 100 Recruitern. Das Linzer Unternehmen Epunkt ist mit seiner Dienstleistung in einer Nische unterwegs: „Im gehobenen Angestelltenbereich“, betont Marwan. „10.000 Besetzungen machen Personalberater im gehobenen Angestelltenbereich. Und von dem Markt hatten wir im Vorjahr 1700 Besetzungen. Wir sind da Marktführer.“ Epunkt hat auch kräftig zugelegt – weil man die Besetzungen innerhalb eines Jahres wieder um mehr als 30 Prozent steigern konnte.

Großes Wachstum

Generell waren die jüngsten drei Geschäftsjahre sehr erfolgreich. Man wachse um fast 40 Prozent im Jahr. Entgegen dem Markt hat Marwan auch den Mitarbeiterstand verdreifacht: von 60 auf heute 190 Mitarbeiter. Neben dem Firmensitz in Linz tritt Epunkt bereits seit 2002 mit einer Niederlassung in Wien auf. Weiters gibt es noch einen Standort in Graz und seit Jänner 2019 ein Büro in Salzburg.

Knapp zehn Millionen Euro wurden zuletzt von Marwan und seinem Team umgesetzt. „Wir haben in 15 Jahren alles Erwirtschaftete investiert“, sagt Marwan. „Nennenswerte Gewinne gibt es erst seit drei Jahren“ – weil man eine kritische Masse überschritten und jetzt eine höhere Produktivität erreicht habe. Große Margen könne man aber nicht erzielen, da es einen großen Preisdruck in der Branche gebe. Und 80 Prozent der Kosten Personalkosten seien.

Das Epunkt-Personal sei aber der USP, betont der Firmenchef: „Wir haben ausgezeichnete Mitarbeiter, die auch die Extrameile gehen“, lobt Marwan sein Team. Viele Mitbewerber seien Generalisten. „Wir sind als Unternehmen auch Generalist. Aber jeder Consultant von uns ist ein Spezialist – das ist der Mehrwert, und daraus ergibt sich auch ein Qualitätsvorteil.“

Im Fokus stehen die Kandidaten. Daher werden auch 95 Prozent des Marketingbudgets in die Kandidaten investiert. „Nur dann sind wir für Kunden interessant.“ Im Vorjahr hat Epunkt bei mehr als 400 Unternehmen zumindest einen Kandidaten vermittelt.

Viele Interviews

Um die 1700 vermittelten Besetzungen aus dem Vorjahr zu schaffen, musste Epunkt rund 9000 Interviews realisieren – dafür mussten aber fast 30.000 Personen angesprochen werden. Das Wachstum in der Größenordnung der jüngsten Vergangenheit möchte Marwan beibehalten. Und er träumt auch schon wieder: „In fünf Jahren, im Jahr 2024, wollen wir 12.000 Besetzungen schaffen.“ Was eine Versiebenfachung des heutigen Erfolgs wäre. Dass das nicht so mir nichts, dir nichts geht, ist Marwan klar: „Wir müssen den Markt verändern und Stellen besetzen, die wir heute noch nicht haben.“

Der Firmennamen Epunkt stammt auch aus Marwans studentischer Internetvergangenheit: „Wir haben ein Brainstorming gemacht und 100 Namen aufgeschrieben, wie E-Business – dann hat jemand i-Punkt gesagt. Da das Wichtigste ein Domainname war, spielte der Zufall Regie: Epunkt war an 27. Stelle und der erste Name, bei dem die Domain frei war.“

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