Viera Juzova: Kinder und Karriere beim Möbel-Schweden

(c) Karolina Kedrova
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Familie und Beruf. Die Vereinbarkeit von Kindern und Arbeitsleben muss eine Selbstverständlichkeit sein, findet die Geschäftsführerin von Ikea Österreich, Viera Juzova.

Wien. Eine Kinderspielecke im Büro für Notfälle. Väterkarenz ist nicht nur geduldet, sondern ausdrücklich erwünscht. Und, ebenfalls keine Selbstverständlichkeit: Geschäftsführerinnen, die nach der Karenz Teilzeit arbeiten und ihre Position trotzdem behalten können.
Es sind viele kleine und große Maßnahmen, auf die Ikea setzt, um seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen. „Es muss selbstverständlich sein, dass unsere Mitarbeiter und Führungskräfte – egal, ob sie männlich oder weiblich sind – beides haben: Karriere und Familie“, sagt Viera Juzova, Geschäftsführerin von Ikea Österreich, die bei der Austria '16 in der Kategorie „Familie und Beruf“ nominiert ist. „Wir als Unternehmen schaffen dafür die Rahmenbedingungen – etwas, was fest in unserer Strategie verankert ist.“

Seit knapp zwei Jahren ist die gebürtige Slowakin Juzova Country-Managerin von Ikea Österreich. Das bekannte Möbelhaus setzt in Sachen Familienfreundlichkeit auf eine Reihe von Maßnahmen: Da wären etwa scheinbar kleine Nebensächlichkeiten, die aber für Mütter und Väter eine große Hürde sein können: Weil Eltern frühmorgens oder abends selten oder nur mit großem Aufwand (Babysitter etc.) Zeit haben, gibt es bei Ikea prinzipiell keine Meetings am Abend oder allzu früh am Morgen. In den Ferien gibt es Kinderbetreuungsmöglichkeiten, am Standort Wien-Nord sogar einen Betriebskindergarten.

Nicht selten bedeutet die Geburt der Kinder für Frauen auch das Ende des beruflichen Aufstiegs, Ikea arbeitet dagegen an: Elternteile können nach der Karenz auch in Teilzeit in hohe Managementpositionen zurückkehren. Am Standort Haid teilen sich zwei Frauen, die beide aus der Karenz zurückgekehrt sind, sogar in Teilzeit die Geschäftsführung. Teilzeit ist aber auch auf allen anderen hierarchischen Ebenen möglich, für jeden Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin soll, so der Anspruch, eine individuelle Lösung gefunden werden.

Wobei Geschäftsführerin Juzova generell wenig von Hierarchien hält, wie sie vor zwei Jahren sagte, als sie bei Ikea Österreich die Geschäftsführung übernahm: „Ich bin kein besonders hierarchisch denkender Mensch. Ich mag es, direkt mit den Leuten zu reden.“

Lange Karriere bei Ikea

Dem schwedischen Möbelhaus ist Juzova aber schon viele Jahre lang verbunden. Vor ihrem Wechsel nach Österreich war die 54-Jährige schon Geschäftsführerin von Ikea Italien, davor 22 Jahre lang Managerin bei Ikea Industries (früher Swedwood). An der Technischen Universität Zvolen in der Slowakei hat Juzova Holztechnik, Holzverarbeitung und Forstwirtschaft studiert, ehe sie 1991 als Verkaufschefin bei Swedwood in Trnava anfing, wo sie die Karriereleiter rasch emporstieg und später für Swedwood-Fabriken in mehreren Ländern verantwortlich war. Seit 2014 lebt Juzova in Wien, sie hat eine mittlerweile erwachsene Tochter.


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