Lisa Muhr und Igor Sapic

Kommunikation und Hilfe bei der Göttin des Glücks

(c) Thomas Topf
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Familie und Beruf. Das ökofaire Wiener Label Göttin des Glücks setzt auf eine offene Kommunikationskultur und versucht, Mitarbeiter in allen Lebenslagen zu unterstützen.

Wien. Flexible Arbeitszeiten, Telearbeit von zu Hause aus – oder auch Teilzeitwünsche: Für kleinere Unternehmen können familienfreundliche Maßnahmen durchaus eine große Aufgabe sein, hat man doch im kleineren Team nicht immer große Spielräume.
„Bei uns funktioniert das trotz kleiner Größe extrem gut“, sagt Igor Sapic, der gemeinsam mit Lisa Muhr die Geschäfte beim Wiener Öko-Modelabel Göttin des Glücks führt. „Es findet sich immer eine Lösung.“ 17 Mitarbeiter beschäftigt Göttin des Glücks in der Zentrale und den einzelnen Geschäften, 15 davon sind Frauen. Die Mitarbeiter sind in kleinen Teams organisiert, wie sich das Team Arbeitszeiten einteilt, welche Schulungen es in Anspruch nimmt, bleibt den einzelnen Teams überlassen. „Sie können das sehr gut selbst gestalten.“
Insgesamt hat Göttin des Glücks, das seine Mode (Casual Wear für Damen und Herren) ausschließlich nach den strengen Kriterien des Global Organic Textile Standard (Gots) und den Fair-Trade-Richtlinien produziert, rund 20 Maßnahmen getroffen, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für die Mitarbeiter zu ermöglichen.
An oberster Stelle steht dabei das Thema Kommunikation: „Wir pflegen eine offene Kommunikationskultur“, sagt Sapic. Die Mitarbeiter werden laufend darüber informiert, was alles intern und extern passiert (unter anderem mit einem monatlichen Bericht in Zeitungsform), „sie werden aber auch in die wichtigsten Entscheidungen eingebunden“. Mitreden und mitentscheiden also.
Was weiters dazu beiträgt, dass die Mitarbeiter viel Wertschätzung erleben, ist das Bemühen, sie nicht nur als Arbeitskraft wahrzunehmen: Wie läuft ihr Leben ab, welche Probleme beschäftigen sie. So fällt es leichter, auf die Bedürfnisse einzugehen, Arbeitszeiten so zu organisieren, „dass sie für den Einzelnen passen und dass jeder seine Tagesabläufe nach seinen Wünschen wahrnehmen kann“.
Den Mitarbeitern wird signalisiert, dass sie jedes Problem – ob beruflich oder privat – offen thematisieren „und jederzeit mit allem auf uns zukommen können“, sagt Sapic. „Natürlich tickt jeder Mensch anders, und nicht jeder nimmt das Angebot auch in Anspruch.“ Manche reden offen darüber, andere vertrauen sich lieber nur einer bestimmten Bezugsperson an. Wichtig ist Sapic auch die Hilfe in Ausnahmesituationen: Wenn etwa ein Mitarbeiter einen Elternteil verliert, „versuchen wir, ihm zu helfen, überlegen, was wir ihm bieten können, um ihn in dieser Phase zu stärken“.

Telearbeit und Teilzeit

Mitarbeiter in der Zentrale können ihre Aufgaben auch in Telearbeit verrichten, dabei gilt bei Göttin des Glücks das Prinzip der „Vertrauensarbeitszeit“, eine Kontrolle gibt es also nicht. Mitarbeiterinnen in den Shops – österreichweit hat das Label fünf Geschäfte, der Flagshipstore befindet sich in der Kirchengasse in Wien-Neubau, es gibt aber auch ein Webshop – wird auch die Möglichkeit der Teilzeitarbeit geboten. (mpm)


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