Familie und Beruf

Johanna Rachinger: Ein Vorreiterrolle in Familienfragen

ÖNB-Generaldirektorin Rachinger.
ÖNB-Generaldirektorin Rachinger.(c) Sabine Hauswirth / ÖNB
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Die Österreichische Nationalbibliothek setzt seit Jahren familienfreundliche Maßnahmen: Flexible Arbeitszeiten, Hilfe bei Pflegefragen und bei Krisen.

Wien. Als eine der größten Kulturinstitutionen des Landes sieht sich die Österreichische Nationalbibliothek (ÖNB) auch im Bereich der Frauenrechte und der Vereinbarkeit vom Berufs- und Familienleben in einer gesellschaftlichen Vorreiterrolle. „Schon 2008 hat sich die Österreichische Nationalbibliothek einem Auditierungsverfahren unterzogen, um unternehmensinterne familienbewusste Maßnahmen und Angebote systematisch zu evaluieren und auszubauen“, sagt Johanna Rachinger, seit 2001 Generaldirektorin der ÖNB.

„Wir sind die erste Kulturinstitution in Österreich, die mit einem Grundzertifikat zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie ausgezeichnet wurde und bis heute die Vollzertifizierung vorweisen kann.“ Zu den Maßnahmen, die damals gesetzt und bis heute ausgebaut wurden, zählt eine kostenlose Beratung in schwierigen Lebenssituationen: Durch eine Kooperationsvereinbarung mit dem Kriseninterventionszentrum können ÖNB-Mitarbiter schnell und anonym telefonische Beratung bekommen. Bei Bedarf kann eine persönliche Einzelberatung mit bis zu fünf Einheiten in Anspruch genommen werden.

Weiters setzt die Nationalbibliothek auf ein Karenzmanagement mit institutionalisierter Information: Mitarbeiter können in der Karenz Weiterbildungsangebote in Anspruch nehmen, es gibt Rückkehrgespräche und Nachschulungen – und bei der Geburt des Kindes eine Geldaushilfe.
Karenzierte Mitarbeiter werden samt Partner und Kindern auch immer wieder zu Familiennachmittagen in die ÖNB eingeladen, um Kontakt mit dem Team halten zu können. „In den vergangenen fünf Jahren haben 23 Mitarbeiterinnen und neun Mitarbeiter Elternkarenz in Anspruch genommen,“ sagt Rachinger. „Ich finde es gut und wichtig, dass auch immer mehr Männer dieses Angebot für sich und ihre Kinder nutzen.“ Arbeitszeiten und Urlaube können sich die Mitarbeiter – derzeit beschäftigt die Nationalbibliothek 381, der
„Ein bei uns, aber auch gesamtgesellschaftlich immer wichtigeres Thema sind Menschen, die in ihrer Familie Betreuungs- oder Pflegeaufgaben übernehmen“, sagt Rachinger. „Die Österreichische Nationalbibliothek stellt deshalb durch den Partner Our!Assistance ein umfassendes Service für Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zur Verfügung. Sie können sich dort direkt eine professionelle und kostenlose Beratung holen, die ganz auf ihren Vorstellungen und Wünschen aufbaut.“

Auch die Führungskräfte – die Frauenquote auf Führungsebene beträgt 42 Prozent – werden regelmäßig zu den Themen Führung, Umgang mit Veränderungen und Kommunikation mit den Mitarbeitern sensibilisiert.
Die ÖNB setzt aber auch auf ein betriebliches Gesundheitsmanagement: Regelmäßig werden Untersuchungen (Augenscreening etc.) und Impfungen angeboten. Mit Vorträgen zu Themen wie „Rauchen ade“ will man das Team auch in gesundheitlichen Fragen unterstützen. (mpm)


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