Ein Geistesblitz kommt selten allein

Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien
Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien(c) Weinwurm
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Kommentar. Innovationen sind Erfolgsmotor und Wirtschaftsfaktor. Sie müssen gezielt gefördert werden.

Halt, da war doch was. Ein Gedanke, eine Idee, ja, so müsste es gehen – viele Wirtschaftstreibende kennen diese Situation. Denn am Beginn vieler erfolgreicher Wiener Unternehmen stand eine Idee, aus der viel geworden ist. Eine Idee für ein neues Produkt, ein neues Verfahren oder eine Dienstleistung, für die sich ein Markt auftut. Doch was tun, wenn die Idee geboren ist? Dann geht es an die Umsetzung, die Mühen des Alltags beginnen, die Ausarbeitung von Details, die Entwicklung von Prototypen, das Einbringen von Kapital – meist das eigene. Alles mit viel Risiko verbunden, denn niemand hat einen beauftragt, niemand erstattet einem die Arbeitszeit, niemand steht hinter einem, wenn man scheitert. Und einige Ideen scheitern tatsächlich. Doch viele mehr werden erfolgreich umgesetzt, sie bereichern unser Leben, bringen Fortschritt, Geld und Anerkennung.

Genau das passiert Tag für Tag in Wien. Und weil immer mehr über Innovation sprechen, wird das zunehmend sichtbar. Auch die Wirtschaftskammer Wien fördert mit ihren Initiativen gezielt innovative Unternehmen und Start-ups. Beispielsweise wird der Innovationspreis Mercur in einer eigenen Kategorie für Start-ups vergeben.

Ideen laufend gefragt

Auch mit der Innovation to Company Challenge I2C unterstützt die Wirtschaftskammer das Sichtbarmachen von innovativen unternehmerischen Leistungen. Ziel ist, dass daraus neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Unternehmen entstehen, insbesondere mit etablierten Betrieben, die offen für Neues sind. Denn jeder Betrieb, derlangfristig erfolgreich sein will, braucht laufend neue Geistesblitze, nicht nur einmal am Beginn. Daher muss auch die Politik einen Fokus auf Innovationen setzen. Um innovative Unternehmensgründungen zu fördern, ist es notwendig, die Entbürokratisierung voranzutreiben, die Steuer- und Abgabenlast zu senken und alternative Finanzierungsmöglichkeiten zu erleichtern. Zudem muss unternehmerisches Denken schon im Schulbereich mit praxisnahen Konzepten wie Übungsfirmen unterstützt werden. Denn die Innovationen von morgen sind das Fundament des zukünftigen Wohlstands.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.04.2018)


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