DIE ABFAHRT FÜR HELDEN

Nicht einmal zwei Minuten dauert die Abfahrt auf der Streif, der Mythos der den Kitzbüheler Klassiker umgibt, aber ist einzigartig. Keine andere Rennstrecke im Weltcup versprüht eine derartige Aura aus Faszination und Furcht, nirgendwo sonst legen die Rennfahrer so viel Respekt an den Tag wie zwischen Mausefalle und Hausbergkante.



von Senta Wintner

„Da hinunter denkst du nur ans pure Überleben“, beschrieb einst der Liechtensteiner Marco Büchel die Abfahrt auf der Streif und sprach vielen seiner Rennfahrerkollegen aus der Seele. Ihr Ruf eilt der Rennstrecke im Tiroler Bergort Kitzbühel längst voraus, nun macht der Skiweltcup dort zur 74. Auflage der Hahnenkammrennen wieder Station. Die traditionelle Abfahrt gilt nicht nur als die berühmteste, sondern auch schwierigste und meistgefürchtete. „Kitzbühel ist die Abfahrt für Helden. Da ist der Mythos riesig“, schloss Büchel ab. „Hier geht's um die Eier.“

Dabei gibt der Kitzbüheler Hausberg aus der Ferne betrachtet nicht allzu viel her. Mit einer Höhe von 1712 Metern wirkt der Hahnenkamm eingebettet zwischen den Hohen Tauern im Süden, dem Kitzbüheler Horn als nordöstlichem Gegenspieler sowie dem Massiv des Wilden Kaisers im Norden eher wie ein unscheinbarer Zacken im eindrucksvollen Bergpanorama. Erst an jedem letzten Jänner-Wochenende offenbart der Berg sein wahres Gesicht, dann nämlich, wenn sich die besten Skifahrer der Welt anschicken, die pickelhart präparierte Streif hinunter ins Tal zu bewältigen.

Bis es soweit ist arbeiten rund 1500 Mitarbeiter im Schichtbetrieb an der Präparierung der Streif. Schnee allein genügt dabei längst nicht mehr als Unterlage für die Weltcupabfahrt. Im Idealfall wird die Piste gut zehn Tage vor dem Rennen mittels Sprühbalken vereist, anschließend rutschen die Helfer die Strecke ab und tragen dadurch den lockeren Schnee über dem Eis ab. Doch ebenso wie die Rennläufer dem Berg ausgeliefert sind, verhält es sich mit den Veranstaltern gegenüber der Witterung.

Noch am vergangenen Wochenende vor dem Rennen schockierten Bilder der Streif als zartes Schneeband in der grünen Landschaft. Per Helikopter wurden über 2000 Kubikmeter Schnee angeliefert, doch die warmen Temperaturen stellten die Organisatoren vor eine enorme Herausforderung. Als Knackpunkt erwies sich einmal mehr der Hausberg, der aufgrund seiner Lage dem Föhn besonders stark ausgesetzt ist. Erst die Abkühlung am Dienstag gab neuen Anlass zur Hoffnung, ein Wunder konnte aber weder sie noch die unzähligen Helfer vollbringen. Die ersten beiden Abfahrtstrainings mussten abgesagt werden, anschließend wurden Super-G und Slalom getauscht, um die Strecke zu schonen. Am Donnerstag fiel dann die Entscheidung: Um überhaupt ein Rennen zu ermöglichen wurde die Umfahrung der Hausbergkante und Traverse über den Ganslernhang beschlossen.

Hinter dem Einsatz steckt freilich nicht nur der selbstlose Rettung des Saisonhighlights, sondern es geht auch um hohe Summen an Versicherungsgeldern. Nicht umsonst wurde bereits 1983 die Notwendigkeit für Kunstschnee im gefährdetsten Streckenabschnitt Hausberg erkannt und die erste Beschneiungsanlage Kitzbühels installiert. Dennoch fiel die Abfahrt auch in den darauf folgenden Jahren Wärme, Neuschnee, Sturm oder Nebel zum Opfer, insgesamt sechsmal in der Geschichte der Hahnenkammrennen. Vor der letzten Absage 2007 wurden sogar 2000 Tonnen Schnee vom Großglockner in LKWs herbei gebracht. Die Kosten der Aktion sollen sich auf gut 350.000 Euro belaufen haben. Orkan Kyrill aber brachte warme Luft und die Veranstalter um den Lohn.

Daraus wurden Lehren gezogen und 2010 rund sieben Millionen Euro in die Modernisierung der Beschneiungsanlagen entlang der Streif investiert. Statt bislang 21 versorgen nun 36 Schneekanonen die Piste, zudem erhöhte sich die Kapazität der Speicherseen um 80 Prozent auf 115.000 Kubikmeter. Zusätzlich wurde mit den Schneedepots auf der Kampenabfahrt eine eigene Reserve innerhalb des Skigebiet angelegt.

Auf Tradition und Ruhm der Hahnenkammrennen ist der bis heute austragende Kitzbüheler Skiclub stolz, die beiden im Fanshop angebotenen Bücher heißen nicht umsonst "Chronik eines Mythos" und "Kitzbühel - Wiege der Sieger". Lokalen Archiven zufolge fanden bereits Ende des 19. Jahrhunderts die ersten Rennen mit internationaler Beteiligung statt. 1929 wurde dann eine Seilbahn auf den Hahnenkamm errichtet und bereits drei Jahre später erlebte das Hahnenkammrennen seine offizielle Geburtsstunde. Als erster Sieger ging Ferdl Friedensbacher in die Geschichte ein, bis 1961 fuhren auch die Damen in Kitzbühel.

Wurden die Rennen zu Beginn noch auf verschiedenen Pisten im Skigebiet Hahnenkamm ausgetragen, etablierten sich ab den späten 40ern Streif (Abfahrt) und Ganslernhang (Slalom) als Austragungsstrecken. Ihren Namen verdankt die legendäre Abfahrt der Streifalm im oberen Streckenabschnitt, die einem Brixener Bauern namens "Straiff" gehörte. Zum ersten Gewinner auf der Abfahrtsstrecke kürte sich 1937 der Kitzbüheler Thaddäus Schwabl, auf Holzski benötigte er damals 3:53,1 Minuten. Zum Vergleich: Den aktuellen Streckenrekord hält Fritz Strobl mit seiner Siegerzeit von 1:51,58 Minuten aus 1997.

Auch in Sachen Medienpräsenz und -aufmerksamkeit machte das Hahnenkammrennen im Laufe der Jahre einen Quantensprung. "Tennis hat Wimbledon, der Motorsport Monte Carlo – und es gibt keinen anderen Ort, der mehr für den alpinen Ski-Sport steht als Kitzbühel", sagte der vierfache Streif-Sieger Franz Klammer. Seit 1959 wird der Klassiker live im Fernsehen übertragen und ist inzwischen zu einem internationalen Medienspektakel avanciert. Allein der ORF überträgt mit 30 Kameras und lockt durchschnittlich 1,2 Millionen Österreicher vor die Fernsehgeräte. Weitere 500 Millionen weltweit verfolgen das Rennen, 45 TV-Stationen sowie 500 Journalisten und Fotografen berichten live vor Ort.

Daran lässt sich freilich auch gut verdienen. Bei einem Budget von 6,5 Millionen Euro spült das Event alljährlich rund 35 Millionen Euro in die Kassen. Knapp 80 Prozent davon werden aus den TV-Rechten sowie Sponsorengeldern lukriert, die restlichen Einnahmen ergeben sich aus den bis zu 100.000 Besuchern, die sich in den drei Renntagen in Kitzbühel einfinden. Die meisten Betten der 8500-Seelen-Gemeinde sind lange im Voraus vergeben, Kurzentschlossene erwarten horrende Preise. Wem Zuschauen allein nicht genügt und wer besonderen Wagemut mitbringt, kann sich seit 2009 sogar im Casting um einen Startplatz als Vorläufer bewerben.

Man darf keine Angst haben, nur Respekt, davon aber gehörig viel,

lautet Klammers Erfolgsrezept für die Streif.

Das Starthaus, das ganzjährig besucht werden kann, liegt auf 1665 Metern und dessen Ausblick liefert den Vorgeschmack darauf, was die Rennläufer auf den nächsten 3312 Pistenmetern erwartet. Vorgeplänkel gibt es keines, die Abfahrt beginnt mit einem Gefälle von 50 Prozent, nach Bormio (63 %) der zweitsteilste Start im Weltcup. Die ersten 160 Meter werden in knapp 7,5 Sekunden bewältigt.

„Nirgendwo sonst ist es im Starthaus so still. Die Atmosphäre ist einfach anders, der Druck größer. Du fühlst dich wie ins Eck gedrängt. Du weißt: Du musst jetzt über dich hinauswachsen“, weiß der fünffache Rekordsieger Didier Cuche zu berichten.

Unmittelbar darauf folgt die markanteste Passagen der Streif: die Mausefalle. Bis zu 60 Meter (bis in die 70er sogar noch 80 Meter) springen die Fahrer über die Kante des querenden Weges in den mit 85 Prozent Gefälle steilsten Streckenabschnitt hinein. Bei der anschließenden Kompression wirken kurzfristig Kräfte des rund Zehnfachen des eigenen Körpergewichts auf die Läufer ein. Dieser Sprung kostet die meiste Überwindung, denn die Anfahrt erfolgt blind, erst in der Luft ist der Hang einsehbar. Getauft wurde der Sprung angeblich von Toni Sailer senior. Der Streckenabschnitt soll den Vater der Skilegende an eine alte Drahtmausefalle erinnert haben.

Bereits im Anschluss wartet mit dem Karussell die nächste Tücke. Eine S-Kombination mit 180-Grad-Kurve führt in den Steilhang hinein, dahinter warten die Fangnetze. Diese Kurvenkombination überhaupt in vollem Tempo fahren zu können, ist erst seit der Erfindung der Carving-Ski möglich. Im technisch anspruchsvollen Steilhang gilt es möglichst viel Tempo für das Gleitstück mitzunehmen. Allerdings verlangt auch die Einfahrt in den Brückenschuss eine saubere Linie, sonst muss man wie Bode Miller 2008 kurzerhand improvisieren. Via alte Schneise gelangt der Läufer zur Seidlalm, zugleich ein sporthistorischer Abstecher. Hier wurde im Winter 1966 die Umsetzung der Idee des Weltcup des französischen Ski-Journalisten Serge Lang beschlossen. Eine Messingtafel erinnert daran.

Traditionell würde die Strecke nun über den Lärchenschuss zur Hausbergkante führen, die mit der welligen Traverse den letzten Streckenabschnitt einläutet. Stattdessen wird heuer der Hausberg über den Ziehweg der Familienabfahrt umfahren, um via Hinterganslernhang zurück in den Zielhang zu führen. Bei normaler Streckenführung beträgt die Geschwindigkeit hier 140 km/h durch die Umfahrung wird sie etwas niedriger ausfallen.

Nach einem letzten weiten Satz ist den Fahrern dann aber trotzdem der Applaus der rund 45.000 Zuschauern gewiss. „Diese Gratwanderung hier ist schon einzigartig. Spaß zu haben auf dieser Piste, ist schwierig. Aber wenn man spürt, dass man alles unter Kontrolle und die Piste im Griff hat, dann ist das eine Befriedigung“, meint Cuche.

  • Mausefalle Sommer/Winter
  • Brückenschuss
  • Alte Schneise
  • Seidlalm
  • Lärchenschuss
  • Hausbergkante
  • Zielraum
  • Zielraum

„Als erfolgreicher Rennläufer muss man in Kitzbühel einmal gewonnen haben.“ Nicht nur der zweifache Sieger Stephan Eberharter ist der Meinung, dass eine große Skikarriere ohne einen Erfolg auf der Streif nicht komplett ist. Als Gewinner aber darf sich jeder fühlen, der nach knapp zwei Minuten Fahrt unbeschadet im Zielraum ankommt. Wer am Ende des Tages ganz oben am Stockerl steht, dem ist dann nicht nur Ruhm und Ehre, sondern auch das höchste Preisgeld im Weltcup gewiss. Insgesamt 590.000 Euro werden 2014 ausgeschüttet, der Triumph in der Abfahrt wird ebenso wie jener im Slalom mit der Rekordprämie von 70.000 Euro vergütet

Als echter Hahnenkammsieger darf sich aber im Grunde nur bezeichnen, wer in der bis zum Vorjahr gewerteten Kombination aus Abfahrt und Slalom die Nase vorn hat. Andreas Molterer, der Norweger Kjetil-Andre Aamodt und der Kroate Ivica Kostelic schafften diese Kunststück viermal, letzterem gelang es als Einzigem in aufeinanderfolgenden Jahren.

Ein Sieg auf der Streif ist zugleich für die Ewigkeit. Wer auf den Hahnenkamm hinauf fährt, kann sich den Namen der Helden nicht entziehen. Jeder einzelne von ihnen ist fein säuberlich in weißer Schrift auf einer roten Seilbahngondel verewigt. Reihenfolge gibt es dabei keine, weder alphabetisch noch chronologisch. Nur die Nummer eins ist fix vergeben: Sie gehört der Kitzbüheler Skilegende Toni Sailer.

Der Lokalmatador gewann zwischen 1956 und 1958 viermal, davon zweimal die Königsklasse und läutete damit den Aufstieg Kitzbühels zum Skiort für die Prominenten, Reichen und Schönen ein. Denn Kitzbühels berühmtester Sohn war nicht nur ein erfolgreicher Skiläufer, sondern machte sich mit zahlreichen Filmauftritten auch über die Grenzen des Sports hinaus bekannt.

Erfolgreichster rot-weiß-roter Skifahrer auf der Streif ist aber Franz Klammer, der die Abfahrt insgesamt viermal siegreich bezwang. Der letzte Erfolg 1984 war zugleich sein letzter im Weltcup. Klammers Bestmarke wurde erst 2012 durch Didier Cuche abgelöst, als der Schweizer bei dichtem Schneetreiben zu seinem fünften Streif-Sieg fuhr. Als perfekte Linie gilt aber für viele nach wie vor jene der Siegfahrt von Stephan Eberharter 2004, die ihm am Ende 1,21 Sekunden Vorsprung brachte.


Anm.: Bei Minute 8:07 min

Weit von einem Sieg entfernt war Ingemar Stenmark 1981 und lieferte dennoch eine historische Anekdote. Damals wagte sich der bis heute erfolgreichste Skifahrer aller Zeiten (86 Weltcupsiege) zum ersten und einzigen Mal auf die Streif. In aufrechter Haltung und mit einigen Zwischenschwüngen erreichte er schließlich mit über zehn Sekunden Rückstand auf Sieger Steve Podborski als 34. das Ziel. Als Dritter der Kombination holte der Schwede zwar wertvolle Punkte, doch die Mühe war vergebens. Am Ende entschied nämlich der US-Amerikaner Phil Mahre das Duell um den Gesamtweltcup für sich.


Anm.: Bei Minute 45:50 min Stenmark

Ein weiteres Glanzlicht abseits der Podestplätze setzte Kristian Ghedina 2004. Während andere im Zielhang längst mit ihren Oberschenkel leiden, legte der Italiener beim letzten Sprung mit Höchsgeschwindigkeit mal eben eine Grätsche ein. "Skifahren ist für mich Spaß. Ich wollte den Leuten ein Spektakel bieten", erklärte er nach seiner Fahrt auf Platz sechs.

Doch nicht nur die Helden finden ihren Weg in die Annalen, sondern auch deren Opfer. Es gehört zum Mythos der Streif, dass Rennläufer hier an ihre Grenzen stoßen und sie manchmal auch überschreiten. Jedes Jahr erreichen zwischen zehn und 15 Prozent der Starter nicht das Ziel. Zwar gab es in über acht Jahrzehnten noch keinem Todesfall, doch die Liste der Stürze ist lang. 1999 hebelte es Patrick Ortlieb bei der Hausbergkante aus, beim Aufprall erlitt er einen Trümmerbruch im rechten Oberschenkel sowie Verletzungen an Knie und Hüfte. Die Karriere des Olympiasiegers war damit zu Ende. Auch für Roland Assinger (1998), Thomas Graggaber (2005) oder Hans Grugger (2011) war die Fahrt auf der Streif ihre letzte im Weltcup.

Noch gut in leidvoller Erinnerung sind die schweren Stürze der letzten Jahre. 2008 verlor Scott McCartney bei einer Geschwindigkeit von 141 km/h im Zielsprung die Kontrolle und schlug mit voller Wucht auf. Der US-Amerikaner erlitt dabei ein Schädel-Hirn-Trauma und schlitterte bewusstlos ins Ziel. Makabre Notiz am Rande: Da McCartney dabei alle Tore korrekt passierte, klassierte er sich mit 3,16 Sekunden Rückstand auf Sieger Didier Cuche als 33. Zur Überraschung der Ärzte erlangte er bereits am Tag darauf wieder das Bewusstsein, erholte sich vollständig und kehrte in der folgenden Saison auch in den Weltcup zurück.

Die Veranstalter reagierten und entschärften den letzten Sprung, eine Sicherheitsgarantie aber gab und gibt es nicht. Dies belegte der Sturz von Daniel Albrecht an selber Stelle im folgenden Jahr. Der Schweizer erlitt ein ein schweres Schädel-Hirn-Trauma sowie eine Lungenquetschung. Dreieinhalb Wochen lag er im Koma, nach 22 Monaten wagte er ein Comeback. Doch zurück zu alter Stärke fand Albrecht nicht mehr, im Oktober 2013 beendete er seine Karriere.

2011 verlor schließlich Hans Grugger bei einem Trainingslauf in der Mausefalle das Gleichgewicht, stürzte mit dem Rücken hart auf die Piste und blieb regungslos liegen. Mit schweren Kopf- und Brustverletzungen wurde er ins Spital geflogen und notopertiert, mehrere Tage schwebte er in Lebensgefahr. Erst nach zwei Wochen konnten Familie, Freunde und Fans aufatmen, als er aufwachte und seine ersten Worte sprach. Entgegen erster Hoffnungen musste er sich nach gut einem Jahr vom Comeback-Traum verabschieden. 2013 schloss Grugger mit der Streif seinen Frieden und besuchte die Unfallstelle. "Es war sehr emotional, aber wichtig, ein Hakerl drunter machen zu können."

Die sportliche Ausnahmestellung der Streif ist unumstritten, doch längst hat sich Kitzbühel auch abseits der Piste herausgeputzt. Vielleicht tummeln sich in Gstaad mehr Superreiche, bietet St. Moritz die noch edleren Boutiquen, ist die Prinzen- und Prinzessinnendichte in Lech höher und finden sich in Sölden die noch wilderen Partys, doch lebt auch in Kitzbühel der Mythos nicht mehr nur zwischen Mausefalle und Hausbergkante, sondern auch zwischen Stanglwirt, Tenne und Londoner.

Jahr für Jahr gibt sich die Prominenz im dichten Begleitprogramm rund um das Hahnenkammrennen die Ehre. Neben heimischen Stars und Sternchen waren auch Namen wie Lothar Matthäus, David Coulthart, Wladimir und Vitali Klitschko, Fürst Albert von Monaco, Uwe Ochsenknecht oder Oliver Pocher schon in Kitzbühel zu Gast. Mit Arnold Schwarzenegger und Niki Lauda eröffnen heuer wieder zwei langjährige Stammgäste am Freitag die traditionelle Weißwurstparty im Stanglwirt. Was 1991 als Aufheiterungsversuch für die geschlagenen heimischen Skiprofis in kleiner Runde begann, hat sich zur größten Apres-Ski-Party des ganzen Hahnenkammwochenendes gemausert. Mehr als 5000 Weißwürste werden alljährlich für rund 2000 Gäste aufgetischt, der Promifaktor ist bei Eintrittspreisen ab 125 Euro bereits inkludiert.

Fast gleichzeitig buhlen drei weitere Party-Events um die anwesende High Society. Promi-Wirtin Rosi Schipflinger lädt im Rahmen der "A1 Kitz Night" in ihre "Sonnberg Stuben", neben den Ski-Stars Michaela Kirchgasser, Benjamin Raich und Marcel Hirscher wird auch Extrensportler Felix Baumgartner zugegen sein. Im "Hotel zur Tenne" steigt die traditionelle "Audi-Night" zu der neben Lokalmatador Hansi Hinterseer ein internationaler Musikstar als Überraschungsgast geboten wird. Das Hotel Grand Tirolia wirbt mit David Coulthart und Lena Gercke für die Kitz'n Glamour Party.

Am Tag darauf ist Bernie Ecclestone in seiner Kitzbüheler Paraderolle gefragt. Der Formel-1-Chef fungiert seit Jahren als Zielrichter beim Charity Race. Unmittelbar nach den Profis dürfen oder müssen oder dürfen die Prominenten einen am Zielhang gesetzten Parcour bewältigen. Dass die meisten dabei mehr schlittern, rutschen und fallen als fahren, ist elementarer Bestandteil der Show, die einem karitativen Zweck dient. Der Reinerlös kommt nämlich in Not geratenen Bergbauernfamilien in Nord- und Südtirol zugute. Bis zum Schnitzlessen in Rosis Sonnbergstuben am Abend sind fast alle Blessuren ohnehin bereits wieder vergessen. Der letzte große Promi-Aufmarsch folgt bei der KitzRaceParty, wenn Harti Weirather zur exklusiven Feierrunde im VIP-Zelt im Zielbereich lädt. Wer es nicht auf die Gästeliste geschafft hat, kann zum Ausklang aus diversen anderen After-Race-Partys wählen und durchaus auch auf prominente Gesichter hoffen.

Vorläufiges Programm der 74. Hahnenkammrennen in Kitzbühel

Freitag: 12 Uhr: Slalom, 1. Durchgang, 17 Uhr: 2. Durchgang (live ORFeins)
Samstag: 11.45 Uhr: Abfahrt (live ORFeins)
Sonntag: 10.15 Uhr: Super-G, 15.15 Uhr: Kombinationsslalom (live ORFeins)