Tanz ohne Seidenglanz

E
s war wie ein Märchen was man da sah an Frau en, Schönheit, fließendem Seidenglanz", schrieb der Schweizer Fotograf Jakob Tuggener (1904-1988) über die Ballnächte der High Society, die er mit seiner Leica festhielt. Die Nachfolgerinnen tänzeln bereits in den Startlöchern: Nächste Woche beginnt die Ballsaison.

Tanz funktioniert aber auch ohne Seidenglanz. Das wissen all jene, die im Tanzschulalter die juvenile Ball-Sozialisation in den Wind schossen, weil sie Teil einer ganz anderen Jugendbewegung sein wollten. Auch da gab es rauschende Nächte, frage nicht. Nur halt mit bequemen Schuhen. Aber das ist schon länger her und gar nicht so leicht zu wiederholen: Denn Tanzen-Gehen ist eine sensible Angelegenheit: Man braucht die richtige Musik, die richtigen Leute - die vor allem auch tanzen - die richtige Umgebung, sonst wird's peinlich und man steht wieder nur da und nickt dröge. Aber wenn alles funktioniert, dann ist es wunderbar. Viel versprechende Kandidaten sind der Slopes-Club, das Cabaret Renz, das Fluc (ab März wieder) und diesen Samstag das Flex: Bei "2005 on 45" spielen die DJs Functionist, Spider, Makossa und Slack Hippy die besten Dancetracks des Vorjahres. Ein Abend mit Tanzgarantie sozusagen.

Nach so einer Nacht braucht man frische Luft. Zu haben zum Beispiel im Lainzer Tiergarten, der noch bis Sonntag komplett geöffnet ist. In der Hermesvilla kann man sich Tuggeners Ballbilder anschauen. Seidenglanz in Hochglanz - das hat schon was, oder?

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