Hohenlohe: Rätselhafter Tod in thailändischem Gefängnis

Christoph von Hohenlohe, Bruder von Ex-Rennläufer und Sänger Hubertus, ist in einem Gefängnis in Bangkok gestorben. Der 50-Jährige wurde wegen eines gefälschten Visums verhaftet.

Prinz Christoph von Hohenlohe ist das eher unbekannte Mitglied der schillernden Jet-Set-Familie der Hohenlohes und Fürstenbergs. Umso mehr schockt der Tod des 50-jährige Hocharistokrat und Bruder von Sänger und Ex-Schifahrer Hubertus von Hohenlohe den europäischen Hochadel. Auf der Rückreise aus Thailand wurde der älteste Sohn der Prinzessin Ira von Fürstenberg festgenommen. Wegen einem gefälschtem Visum verbrachte er eine Woche in einem Gefängnis in Bankok. Dort starb er unter mysteriösen Umständen.

Christoph, Sohn Ira von Fürstenbergs und ihres inzwischen verstorbenen ersten Ehemannes Prinz Alfonso von Hohenlohe-Langenburg, war Mitte Juli in Thailand eingetroffen, um in einem Wellnesszentrum einige Kilos abzuspecken. Nach zehn Tagen in Bangkok wollte er nach Honolulu weiterfahren, wo er ein Haus besitzt. Im Flugzeug nach Hawaii bekam er keinen Platz mehr, deswegen musste er die Reise um drei Tage verschieben. Inzwischen war seine Aufenthaltsgenehmigung für Thailand abgelaufen. Der Prinz mit Liechtensteiner Staatsangehörigkeit, der durch seine Großmutter Clara Agnelli zu der bedeutendsten italienischen Großindustriellendynastie gehört, soll daraufhin das Visum gefälscht haben, berichtete der "Corriere".

Am Flughafen wurde die Fälschung entdeckt, der Adelige festgenommen und in ein Gefängnis in Bangkok gesteckt. Er konnte dem Bericht zufolge seinen Bruder Hubertus und seine Mutter benachrichtigen. Trotz der Bemühungen der Familie, die alle diplomatischen Hebeln in Bewegung gesetzt habe, um ihn frei zu bekommen, wurde der am 8. November 1956 geborene Christoph Vittorio Egon Umberto von Hohenlohe nicht aus der Haft entlassen. Am Sonntag habe er sich unwohl gefühlt. Erst mehrere Stunden später sei er in ein Spital gebracht worden, wo er in der Nacht auf Montag verstorben sei, berichtete der "Corriere della Sera". Die Gefangenenhilfe-Organisation amnesty international (ai) habe schon öfter über die menschenunwürdigen Verhältnisse in thailändischen Gefängnissen berichtet.

Für Ira von Fürstenberg, Tochter des österreichischen Prinzen Tassilo von Fürstenberg und der Industriellentochter Clara Agnelli, ist der Tod ihres Sohnes ein weiterer harter Schlag, nachdem sie vor zwei Jahren ihren Bruder Egon verloren hatte. Der Stardesigner Egon von Fürstenberg, der in Italien ein Modehaus leitete, war im Alter von 57 Jahren in einem römischen Krankenhaus gestorben. Er wurde im Familiengrab in Strobl in Salzburg beigesetzt. In zweiter Ehe war Ira mit dem Industriellen Francisco Pignatari verheiratet. (APA)

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