Elfriede Jelineks Bühnenessay "Rein Gold" wurde bei den Münchner Opernfestspielen mit Minichmayr und Rudolph "urgelesen".
Der Gott Wotan aus Richard Wagners "Ring des Nibelungen" und Ex-Bundespräsident Christian Wulff haben nach Ansicht der Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek einiges gemeinsam: Beide wollten ein neues Haus und holten sich dafür zweifelhafte Hilfe. Am Sonntagabend wurde ihr Bühnenessay "Rein Gold" bei den Münchner Opernfestspielen uraufgeführt - oder besser "urgelesen".
Für die 129 Textseiten waren vier bis sechs Stunden angesetzt. Das Prinzregententheater war nicht einmal ansatzweise gefüllt, zeitgleich schoss sich Spanien ins EM-Finale.
Minichmayr und Rudolph
Der Regisseur Nicolas Stemann gestaltete die Lesung mit einer kargen Performance aus Lesung und Gesang. Es lasen unter anderem die Schauspieler Birgit Minichmayr und Sebastian Rudolph.
Jelineks Text geht aus von dem großen Dialog zwischen Wotan und seiner Walküren-Tochter Brünnhilde und ist auch selbst in Dialogform gehalten. Allerdings sprechen die beiden jeweils bis zu 30 Seiten lang. Jelineks Text soll nach Angaben der Staatsoper eine "Verbindung zwischen Mythos, Wagner und Gegenwart" schaffen.
(APA/dpa)