Die Lufthansa-Tochter hat als Ersatz für die Pilotenabgänge Flugzeuge samt Crews vom Konzern angemietet. Das verursacht hohe Zusatzkosten.
Beeinträchtigungen des Flugbetriebs durch den Abgang von mehr als hundert AUA-Piloten fürchtet Austrian-Chef Jaan Albrecht auch jetzt im Hochsommer nicht. Die AUA hat als Ersatz Flugzeuge samt Crews vom "Konzern" angemietet. Also von der Mutter Lufthansa, von Augsburg Airways sowie Contact Air über Vermittlung der Swiss. "Unser Flugbetrieb läuft wie ein Schweizer Uhrwerk", sagte Albrecht in einer Telefonkonferenz zu Fragen nach Problemen im Flugbetrieb.
Im Juli seien fünf Flugzeuge des Konzerns im so genannten "wet-lease" bei der AUA im Einsatz gewesen. Im August könne man sogar eines zurückgeben, sagte Albrecht. Über wet-lease werden Flugzeuge mit ganzen Crews von anderen Fluggesellschaften angemietet, im Unterschied zum dry-lease, wo es lediglich ums Fluggerät geht. Das koste "eine ganze Menge", sagte Albrecht. Die AUA werde für die Monate Juli und August einen mittleren einstelligen Millionenbetrag an Zusatzkosten daraus zu tragen haben.
110 Piloten haben AUA verlassen
Laut Albrecht haben wegen des mit 1. Juli vollzogenen Betriebsübergangs auf Tyrolean 110 Piloten mitsamt Abfertigungen die AUA verlassen. In Summe seien es 117 gewesen, zählte man noch Abgänge aus anderen Gründen (z.B. Lizenzverluste, Erkrankungen) hinzu. Den Betriebsübergang nicht mitgemacht haben auch 214 AUA-Flugbegleiter und Flugbegleiterinnen.
Die AUA steht wegen des Betriebsübergangs im heftigen Clinch mit der Gewerkschaft. Albrecht schätzt, dass es zwei bis drei Jahre dauern könnte, bis der Streit höchstgerichtlich entschieden ist. Für den Beginn der Verhandlungen um einen Konzernkollektivvertrag wartet das AUA-Management die Betriebsratswahlen im Oktober ab.
(APA)