U-Bahn-Schächte unter Wasser, überflutete Straßen, geknickte Bäume, Stromausfälle: Der Hurrikan richtete an der Ostküste an schwere Schäden an. Mehr als 30 Menschen sind gestorben.
Breezy Point, New York. Die besonders schwer getroffene Gegend zwei Tage nach dem Sturm. (c) Reuters (SHANNON STAPLETON)
Breezy Point, New York. 80 Häuser sind allein in dieser Gegend abgebrannt. (c) Reuters (ADREES LATIF)
Lower East Side, New York. Feuerwehrleute löschen ein Feuer, an dem sich Anrainer wärmen wollten. (c) REUTERS (CARLO ALLEGRI)
Battery Park, New York. Beim Eingang zum Tunnel unter dem Park steht ein Lkw der Stadtverwaltung unter Wasser. (c) AP (Mark Lennihan)
Seaside Heights, New Jersey. Der Vergnügungspark wurde vom Sturm und den Wassermassen zerstört. (c) AP (Mike Groll)
Seaside Heights, New Jersey. Ein Auto der Autodrom-Bahn wurde mitgerissen. (c) AP (Wayne Parry)
Bellport, New York. Ein Spielplatz ist in den Wassermassen versunken. (c) REUTERS (LUCAS JACKSON)
South Ferry, New York. Die Folgen des Sturms in einer U-Bahnstation. (c) AP (Patrick Cashin)
New York. Sturm "Sandy" erreicht in der Nacht auf Dienstag die Ostküste der USA. Stromausfälle und Überflutungen waren die Folge. Im Bild: Blick von Brooklyn auf Lower Manhattan. Die vom Stromausfall betroffenen Gebiete sind gut zu erkennen. (c) AP (Bebeto Matthews)
Stapleton, Staten Island, New York. Der über 50 Meter lange Tanker "John B. Caddell" wurde an Land geschwemmt. (c) AP (Sean Sweeney)
Mirlo Beach, Rodanthe, North Carolina. Diese Straße in North Carolina wurde in Mitleidenschaft gezogen, ansonsten betont man in dem Bundesstaat jedoch, dass die Folgen des Sturms hier hätten schlimmer sein können. (c) AP (Steve Earley)
New Jersey. Die aus einem Hubschrauber geschossene Aufnahme zeigt eine verwüstet Vorstadtsiedlung. (c) Reuters (HANDOUT)
Sheepshead Bay, Brooklyn, New York. Ein Kanu wurde in die Lobby eines Mehrparteienhauses geschwemmt. (c) Reuters (STRINGER)
Breezy Point, Queens, New York. Eine Puppe liegt in einem abgebrannten Haus. (c) Reuters (SHANNON STAPLETON)
Hoboken, New Jersey. Ein überfluteter Busparkplatz. (c) AP (Charles Sykes)
Lower Manhattan, New York. Nur die Lichter der Einsatzkräfte erhellen die Gegend. (c) EPA (JUSTIN LANE)
Brooklyn, New York. Der East River tritt über die Ufer. (c) AP (Bebeto Matthews)
New York. Die Meeresfluten schwappen in die Baustelle auf "Ground Zero". (c) AP (John Minchillo)
New York. Trotz gewaltiger Böen wagten sich Hunderte New Yorker auf die Straßen und an das Ufer. Viele fotografierten oder filmten die Wellen, die über den Fußgängerpromenaden zusammenschlugen. Andere turnten am Times Square (Bild). (c) REUTERS (ADREES LATIF)
Atlantic City, New Jersey. Auf der North Michigan Avenue machen sich am Nachmittag erste Ausläufer des Sturmes bemerkbar. (c) AP (Michael Ein)
New York. Die Fassade eines vierstöckigen Gebäudes an der Ecke 14. Straße und 8th Avenue ist zusammengebrochen. (c) AP (John Minchillo)
Atlantic City, New Jersey. In dieser Gegend traf der Sturm zuerst auf die Küste. (c) AP (Dann Cuellar)
New York. Ein Kran ist bei einer Baustelle umgeknickt. (c) REUTERS (BRENDAN MCDERMID)
Hoboken, New Jersey. Erste Ausläufer des Sturms zerfetzen in einem Park beim Hudson River eine US-Flagge. (c) REUTERS (GARY HERSHORN)
New York. Sieben Tunnel der U-Bahn sind überflutet. (c) EPA (MTA/PATRICK CASHIN/HO)
Hoboken, New Jersey. Das Wasser dringt in die Zugstation ein. (c) REUTERS (TWITTER)
New York. In den noch trockenen U-Bahnschächten sind teilweise Dämme aufgebaut, um eindringendes Wasser zu stoppen. (c) EPA (MTA/LEONARD WIGGINS/HO)
Edgewater, New Jersey. Im North Hudson Yacht Club wird ein Boot fixiert, das eigentlich als Klubhaus dient. (c) AP (Marko Georgiev)
Breezy Point, New York. Ein Feuer hat 80 bis 100 Häuser in der überfluteten Nachbarschaft zerstört. 190 Feuerwehrleute waren damit beschäftigt, das Feuer in den Griff zu bekommen. (c) AP (Frank Franklin II)
Brooklyn, New York. Ein Bagger fährt durch die überschwemmten Straßen des New Yorker Stadtteils. (c) REUTERS (STRINGER)
Manhattan, New York. Ein Blick auf das hell erleuchtete Empire State Building. (c) AP (Peter Morgan)
Brooklyn, New York. Ein Fußgänger überquert die Straße, vorbei an einem teilweise versunkenen Taxi. (c) REUTERS (STRINGER)
Brooklyn, New York. Das Wasser dringt in den Brooklyn Battery Tunnel ein. (c) AP (John Minchillo)
90 Meilen südöstlich von Hatteras, N.C Die HMS Bounty versinkt im atlantischen Ozean. (c) AP (Petty Officer 2nd Class Tim Kukl)
14th Street, New York. Wie hier - nahe des explodierten Umspannwerks - stehen viele Straßenzüge in New York unter Wasser. (c) AP (John Minchillo)
West Virginia. Was in tieferen Lagen das Wasser ist in höheren Gegenden der Schnee. (c) AP (Robert Ray)
Wall Street, New York. Die Börse blieb zwei Tage geschlossen. (c) AP (Richard Drew)
Die Auswirkungen von ''Sandy''
Washington. Die Ruhe nach dem Sturm wurde immer wieder jäh unterbrochen von den Sirenen der Feuerwehr-, Polizei- und Ambulanzwagen. Als der Hurrikan „Sandy“ in der Nacht auf Dienstag mit einer Spitzengeschwindigkeit von 150 Stundenkilometern und bis zu vier Meter hohen Wellen über die US-Ostküste hinwegbrauste, da rüttelte und zerrte er heulend und pfeifend an den Grundmauern und Fenstern. Bäume knickten wie Zahnstocher um, Metallteile knallten blechern auf den Asphalt.
Die Explosion eines Umspannwerks in New York ließ den Nachthimmel grell aufleuchten, im Stadtteil Queens loderten Brände, im Süden Manhattans verdunkelte sich die Skyline – die Lichter fielen aus. Von Connecticut bis North Carolina trafen die Stromausfälle bis zu sieben Millionen Amerikaner, mindestens 30 Menschen ließen bei Unfällen – meist durch umgestürzte Bäume – ihr Leben. Die Notrufnummer 911 war völlig überlastet.
New-York-Marathon soll stattfinden
Vor der Küste North Carolinas kam für zwei Crewmitglieder des Dreimasters „Bounty“, Kulisse im Film „Die Meuterei auf der Bounty“ mit Marlon Brando, jede Rettung zu spät. Die Küstenwache barg 14 Seeleute des Schiffs. Die „Bounty“ war in Wellenbergen von bis zu zehn Metern in Seenot geraten.
Als die Amerikaner Dienstagfrüh nach einer kurzen und unruhigen Nacht aufwachten, stand das öffentliche Leben an der Ostküste weitgehend still. Vor dem Biosupermarkt Whole Foods in der Hauptstadt war ein Aushang angebracht: „Wir sperren um zehn Uhr Vormittag auf – mit Glück.“ Der Alltag normalisierte sich erst allmählich.
Die Ministerien in Washington und die Börse an der Wall Street in New York blieben weiterhin geschlossen, der öffentliche Verkehr war weiter lahmgelegt. Die Fluggesellschaften strichen mehr als 14.000 Flüge, die großen Flughäfen in New York und Washington waren zumindest bis Mittwochfrüh gesperrt. Dennoch waren die Organisatoren bemüht, den New-York-Marathon am Sonntag mit dem traditionellen Finish im Central Park durchzuführen, der jährlich zehntausende Touristen und bis zu zwei Millionen Zaungäste in die Stadt lockt.
Die Gefahren lauerten zu Wasser, am Boden, wie in der Luft. In New York sorgte ein Kran in schwindelerregender Höhe von 300 Metern für Panik. Vor der Baustelle des neuen Luxuswolkenkratzers „157“ an der 57th Street in Midtown Manhattan, einer künftigen Residenz für Multimillionäre und Milliardäre unter anderem aus China und Russland, war der Trägerarm auf halber Länge umgeknickt und baumelte bedrohlich über den Hochhausschluchten.
Washington und die Vorstädte Alexandria und Georgetown bangten vor einem Anschwellen des Potomac. An der Südspitze Manhattans wiederum standen die U-Bahn-Schächte bereits unter Wasser, zahlreiche Zug-Garnituren wurden in Mitleidenschaft gezogen. Wann wieder ein Betrieb möglich sein würde, war völlig unklar.
Am Battery Park in Lower Manhattan, als Ausblick auf die Freiheitsstatue beliebt, war die Flut in hohen Wogen übers Ufer geschwappt. Am Dienstag war die See noch aufgewühlt. Bis auf den Lincoln-Tunnel, die Verbindung zu New Jersey, war Manhattan von der Außenwelt abgeschnitten.
U-Bahn fällt bis zu fünf Tage aus
Die U-Bahn, die werktags 5,3 Millionen Menschen Passagiere befördert, wird laut Bürgermeister Michael Bloomberg vier bis fünf Tage ausfallen. Die Stadt hoffe, am bald den Busbetrieb zumindest in Teilen wiederaufzunehmen, sagte Bloomberg. Er hoffe, dass ab Mittwoch wieder alle Busse fahren. Sie werden dann zum Nulltarif verkehren, weil Gouverneur Andrew Cuomo die Fahrpreise aussetzte.
Republikaner lobt Barack Obama
Überall fällte der Sturm Äste und Bäume, insbesondere an der Küste von New Jersey schlug Hurrikan Sandy eine Schneise der Verwüstung. In der Casino-Stadt Atlantic City standen die Straßen zeitweise knietief unter Wasser. Gummistiefel gehörten zum unverzichtbaren Inventar. Vereinzelt rutschten Strandhäuser weg.
Doch auch fernab der Atlantikküste, in Chelsea, einem Viertel Manhattans, stürzte ein Gebäude wie ein Puppenhaus zusammen. Der zum Sturm herabgestufte Hurrikan zog unterdessen ins Landesinnere, nach Pennsylvania, ehe er laut Prognosen in die Neuengland-Staaten abdrehen sollte.
Von "Mega-Welle" bis "Monster-Hurrikan": Die Zeitungen und News-Portale überschlagen sich förmlich mit Übertreibungen und teilweise Effekthascherei in der Berichterstattung über den Sturm "Sandy". Ein Überblick. Bild.de
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''New York säuft ab''
Der Präsidentschaftswahlkampf legte eine Zwangspause ein. Der Republikaner Mitt Romney hielt in Ohio eine Benefizveranstaltung ab. Für Präsident Barack Obama standen Ehefrau Michelle, Vizepräsident Joe Biden und Ex-Präsident Bill Clinton bereit, in die Wahlschlacht zu ziehen.
Der Präsident selbst ging ganz in seiner Funktion als Krisenmanager auf. Er hielt ständigen Kontakt zur Katastrophenschutzbehörde Fema – deren Mittel Romney übrigens im Vorwahlkampf noch kürzen wollte – und zu den Gouverneuren der betroffenen Bundesstaaten. Mit ernster, entschlossener Miene trat Obama gleichsam als überparteilicher Staatsmann vor die Presse – und bekam dickes Lob von unerwarteter Seite. Chris Christie, der schwergewichtige Gouverneur von New Jersey und prominente Romney-Wahlhelfer, pries den Präsidenten für seinen Einsatz.
Wegen ausgefallener Heizungen sind viele Häuser derzeit "unbewohnbar", sagt Gouverneur Cuomo. Benzin und Diesel sind in der Unglücksregion weiter Mangelware.
Wirbelsturm "Sandy" hinterließ in New York eine Spur der Verwüstung. "Sandy" wurde auch Politikern gefährlich, die nicht verstanden, wie man mit der Katastrophe richtig umgeht.
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