In einem Video stellt das BZÖ Landespolitiker in eine Reihe mit Diktatoren. Kärntner Kinobetreiber wollen den Spot nicht zeigen. Die Partei ortet Zensur.
Mit dem Werbespot "Wege zur Freiheit" wollte das BZÖ aufzeigen, wie Kärnten von seiner jetzigen Regierung "befreit" werden könnte. Ausgestrahlt werden sollte er in den Kärntner Kinos. Betreiber der Lichtspielhäuser haben diesen Plänen nun einen Strich durch die Rechnung gemacht zu haben. Sie verweigern nämlich die Ausstrahlung des umstrittenen Spots, der auf "YouTube" schon über 50.000 Views hat.
Stefan Petzner, der orange Wahlkampfmanager, betonte am Donnerstag, schon vor Wochen die Sendung des Spots gebucht und bestätigt bekommen zu haben. "Nun haben wir aber vom Kinobetreiber in Villach und Spittal, dem Unternehmen Cineplexx, und vom Betreiber der Cinecity in Klagenfurt die Mitteilung bekommen, dass sie die Ausstrahlung des BZÖ-Kinospots verbieten und untersagen."
BZÖ-Bündnisobmann und Spitzenkandidat Josef Bucher zeigte sich "fassungslos und empört" über diese "antidemokratischen Zensur-Versuche". Er ortete eine "schwer bedenkliche Einschränkung der Meinungsfreiheit". Weiters vermutet er politische Motive: "Die extreme politische Nähe des Eigentümers der Klagenfurter Cinecity zur FPK ist in Kärnten ebenso ein offenes Geheimnis, wie die guten Kontakte der Scheuchs zu Cinplexx, haben die Scheuchs kräftig mitgeholfen, dass das Unternehmen Cineplexx die nötigen Genehmigungen und Bewilligungen für den Bau ihrer Kino-Tempel in Spittal und Villach bekommt."
Cineplexx: Spot "verhetzend und menschenverachtend"
Michael Kindermann von der Firma Cinecom, die Kino-Werbespots vermittelt, berief sich auf APA-Anfrage auf die allgemeinen Geschäftsbedingungen seiner Firma. Demnach erfolgt die Schaltung vorbehaltlich der Zustimmung der Kinobetreiber. Und diese hätten der Schaltung nicht zugestimmt. Die Cineplexx Kinobetriebe erklärten in einer Aussendung, man habe den Spot abgesetzt, weil man ihn als "verhetzend und menschenverachtend" empfinde. Die Nichtausstrahlung habe keinerlei politischen Hintergrund. Man behalte sich rechtliche Schritte gegen das BZÖ und Bucher vor.
Bucher meinte zu dem Inhalt des Spots, der in den vergangenen Tagen für Empörung gesorgt hatte, weil sich darin Bilder von Landespolitikern anderer Parteien mit denen von Diktatoren und Kriegsverbrechern abwechseln: "Dörfler, die Scheuchs, Martinz und Kaiser werden nicht mit Diktatoren auf ein und dieselbe Stufe gestellt, sondern in Form von Untertitelungen klar und eindeutig als das bezeichnet, was sie sind: Dörfler ist eine Scheuch-Marionette, Kurt Scheuch ein Reißwolf und Herrenbauer, Uwe Scheuch Mister 'Part oft the Game' und Peter Kaiser ein Berufs-Kommunist."
(Red./APA)