Staatsballett

Martin Schläpfer will „nicht mehr als Chef arbeiten“

Ballettdirektor Martin Schläpfer (mi.) mit Chefdramaturgin Anne do Paço (re.) und der Kaufmännischen Leiterin Simone Wohinz bei der Programmpräsentation im Teesalon der Wiener Staatsoper.
Ballettdirektor Martin Schläpfer (mi.) mit Chefdramaturgin Anne do Paço (re.) und der Kaufmännischen Leiterin Simone Wohinz bei der Programmpräsentation im Teesalon der Wiener Staatsoper.Wiener Staatsballett/Ashley Taylor
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Ballettchef Martin Schläpfer bringt in der Saison 2023/24 Neumeiers „Kameliendame“ an die Staatsoper und lässt für „Jeunehomme“ die Ausstattung von Karl Lagerfeld aus 1986 rekonstruieren.

Er werde „bis zum Schluss Vollgas geben“, sagt Martin Schläpfer, der sich nach Kritik und nur einer Funktionsperiode als Chef des Wiener Staatsballetts 2025 verabschieden wird. Diese Entscheidung sei „persönlicher Natur“, betonte er am Rande der Präsentation der Saison 2023/24. Es gebe „eine Anzahl von Gründen“ dafür, dass er seinen Vertrag nicht verlängert habe. Vor allem wolle er „nicht mehr als Chef arbeiten, sondern als Künstler“. Die „komplexe Gemengelage“ der beiden Häuser – das Staatsballett bespielt Volks- und Staatsoper – sowie der Akademie drohe seine choreografische Arbeit zu „erdrücken“, so Schläpfer.

Kritik übte er an den strukturellen Gegebenheiten: „Zwei Ballettsäle – das ist für das, was wir leisten, sehr wenig.“ In Düsseldorf habe er fünf zur Verfügung gehabt. Es gebe an der Staatsoper auch nicht genug Gelegenheit für Bühnenproben. Die Oper sei dem Tanz stets voraus: „Wir können nicht konkurrieren mit der Oper und einem Jonas Kaufmann, den man drei Jahre im Voraus buchen muss.“ Was seine Zukunft betrifft, so werde er erst einmal „schauen, was ich will“. Man könne das aber nicht unabhängig von der Gesamtdebatte sehen: „Wie besetzen wir solche Stellen in Zukunft?“

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