TikTok-Sprech

Was sind denn bitte „beige flags“?

Von „beige flags“ ist aktuell auf TikTok vermehrt die Rede.
Von „beige flags“ ist aktuell auf TikTok vermehrt die Rede.Getty Images
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Nach „red flags“ und „green flags“ beim Dating, weiß TikTok nun auch Neutrales zu beschreiben: Was es mit beigen Flaggen auf sich hat.

Die scheinbar unendliche Verfügbarkeit potenzieller Liebschaften durch Tinder, Bumble, Hinge und Co. kann aus der modernen Partnersuche schon einmal ein konfuses Unterfangen machen. Ein paar Farbcodes zur besseren Orientierung und schnelleren Einordnung des Gegenübers können deshalb nicht schaden. Eine taxonomisch denkende, junge Generation macht es vor: Rote Flaggen – „red flags“ im Social-Media-Sprech – werden gehisst, wenn bestimmte Verhaltensweisen des potenziellen Partners oder der potenziellen Partnerin auf den Beginn eines toxischen Umgangs hindeutet. Salopp übersetzt bedeutet sie in etwa „bis hier her und nicht weiter“. Ein derartiges Warnsignal könnte sein, dass sich das Gegenüber nicht mehr meldet, man also „geghostet“ wird. Oder, dass die potentielle Partnerin noch an der Ex-Freundin hängt. TikTok rät dann, die Finger davon zu lassen.

Begehrt sind sogenannte „green flags“, sie sind die „Dealmaker“ unter den Flaggen, grundsätzlich ein gutes Zeichen. Das kann die Fähigkeit sein, offen über die eigenen Gefühle sprechen zu können oder die (geteilte) Liebe zum Trash-TV. Sie machen den jeweils anderen auf Anhieb sympathisch, schaffen einen Vertrauensvorschuss. Soweit, so klar. Nun aber macht im Videoschnipselportal eine neue Flagge die Runde, die „beige flag“.

Weder, noch

Mit beigen Flaggen werden seltsame Eigenschaften des Partners oder der Partnerin markiert, die zwar die Beziehung nicht ins Wanken bringen, aber eben auch keine Pluspunkte sind. Ein weder alarmierendes Signal, noch ein verlockendes Merkmal. Wenn der andere sein Müsli mit Orangensaft isst etwa („Game of Thrones“-Darstellerin Bella Ramsey hatte unlängst damit für Entsetzen gesorgt), oder den Geschirrspüler anders einräumt. Über die exakte Definition dürfte man sich noch nicht ganz einig sein. Während manche schon eher lästige Eigenarten nennen, zählen andere harmlose Dinge auf. So stellt jemand sein Handy nachts nicht auf lautlos, aus Angst, der Wecker könnte sonst „stumm“ sein, ein anderer speichert seine Eltern mit Vor- und Nachnamen im Telefon ein. Es werden Emojis missinterpretiert und Decken unabhängig von der Temperatur gebraucht.

Beige Flaggen sind niemals abstoßend oder moralisch verwerflich, durchaus aber (kurzzeitig) irritierend. Einig ist man sich auch darüber, dass jeder und jede „beige flags“ hat. Wer von sich glaubt, keine zu haben: „red flag“!!!

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