Innovation

Wenn aus der Hand lesen eine Bezahlmethode wird

Der chinesische Social-Media-Riese führt eine neue Bezahlmethode in Pekings U-Bahn ein.
Der chinesische Social-Media-Riese führt eine neue Bezahlmethode in Pekings U-Bahn ein.
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Fingerabdruck-Scanner sind in Peking schon wieder out. Der chinesische Social-Media-Riese Tencent bietet U-Bahn-Fahrern eine weitere Möglichkeit, ihre Tickets zu bezahlen: mit ihrer Handfläche. Amazon ist dem Mitbewerber dicht auf den Fersen und will die Technologie zur Altersverifizierung einsetzen.

Fingerabdruck-Scanner sind in Peking schon wieder out. Der chinesische Social-Media-Riese Tencent bietet U-Bahn-Fahrern eine weitere Möglichkeit, ihre Tickets zu bezahlen: mit ihrer Handfläche.

Die Technologie ist nicht neu. Erstmals versuchte sich der koreanische Hersteller LG darin. Auf dem MWC wurde das LG G8 ThinQ vorgestellt. Das Gerät hätte auch über die Innenseite der Hand entsperrt werden können. In der Praxis funktionierte das nur mäßig. Selbst die geschulten Standmitarbeiter scheiterten bei der Demo.

Tencent: Benutzerfreundlich, auch für ältere Menschen

Die Vorteile liegen klar auf der Hand. Es werden mehr Daten für die Identifizierung erfasst und da auch die Venen per Kamerasensoren erfasst werden, muss die Handfläche nicht aufgelegt werden. Nachdem die Welt gerade eine Pandemie überstanden hat, ist es angenehm zu wissen, nicht alles angreifen zu müssen.

Seit Anfang Juni können Passagiere ihre Handflächen bei den dafür vorgesehenen Automaten registrieren. Ab dann müssen sie vor Fahrtantritt nur noch ihre Handfläche vorzeigen, schon wird der Ticketpreis für Fahrten mit der Daxing Airport Express Line von dem mit dem verknüpften Konto abgezogen.

Entwickelt wurde die Technologie im YouTu-Labor für Künstliche Intelligenz: „In unserem Ziel, die Effizienz zu verbessern und die Benutzererfahrung erheblich zu vereinfachen, machen wir neue Technologien benutzerfreundlicher für ältere Menschen und zugänglicher für Menschen mit Behinderungen“, heißt es in der Erklärung des Unternehmens.

Im nächsten Schritt soll die Bezahlmethode auch in Büros, in Universitäten, im Einzelhandel und Restaurants eingeführt werden.

Laut Tencent basiert die Technologie auf der Erkennung sowohl oberflächennaher Handflächenabdrücke als auch der Handvenen. Es wurde vom YouTu-Labor für künstliche Intelligenz des Unternehmens entwickelt.

„In unserem Ziel, die Effizienz zu verbessern und die Benutzererfahrung erheblich zu vereinfachen, machen wir neue Technologien benutzerfreundlicher für ältere Menschen und zugänglicher für Menschen mit Behinderungen“, heißt es in der Erklärung des Unternehmens.

Tencent sagte, dass man Palm-Zahlungen schrittweise für die Nutzung in anderen Umgebungen einführt, darunter Büros, Campusgelände, Einzelhandelsgeschäfte und Restaurants.

Gefälschte Ausweise adé

Doch in China mehren sich jüngst Sicherheitsbedenken. Seit der flächendeckenden Einführung biometrischer Daten häufen sich die Fälle von Identitätsdiebstahl: „Ist es wirklich sicher, biometrische Daten zu sammeln?“ fragte ein Weibo-Nutzer. In einer Antwort wird herausgestrichen, dass diese Methode auch dann funktioniert, wenn das Smartphone gerade nicht zur Verfügung steht.

Derzeit steht die Funktion nur Chinesen zur Verfügung, die sich über WeChatPay verifiziert haben. Doch nicht nur Tencent arbeitet an der Technologie, sondern auch Alibaba und Amazon. Letzterer hat Amazon One in seinen Offline-Läden eingeführt und zum Teil auch auf Whole-Foods-Filialen ausgeweitet. Geplant ist, dass die Handflächenerkennung auch in Lokalen eingesetzt wird, um so das Alter der Kunden zu überprüfen, beispielsweise beim Kauf von alkoholischen Getränken. Um diesen Service nutzen zu können, müssen Kunden eine Reihe an persönlichen Daten bereitstellen: Bilder ihrer Handfläche, den amtlichen Ausweis und ein Selfie.

>>> South China Morning Post

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