Restaurant Mühltalhof

Meisterköche ohne Generationen-Konflikt

Restaurant Mühltalhof, Philip und Helmut Rachinger
Restaurant Mühltalhof, Philip und Helmut RachingerHarald Dostal
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Im Mühltalhof bekommt es der Gast mit zwei Meistern am Herd zu tun. Philip Rachinger begeistert im „Ois“, sein Vater Helmut kocht im „Fernruf 7“ nebenan, was ihm und seinen Gästen gefällt.

So lautet der Plan: An dem Sonntag, wenn dieser Beitrag erscheint, packen Helmut und Philip Rachinger ihre Sachen und Rezepte ein und begeben sich nach Paris.

Ein paar Tage später haben beide einen Auftritt im Restaurant „Jules Verne“ im Eiffelturm, kein geringer Ort für ein kulinarisches Gastspiel. Es wird ein Orzotto aus mit Koji geimpftem Getreide geben, dazu schmelzender Kalbskopf. Das ist Philips Handschrift. Dann gibt es Kalbsstelze. Dafür wird sich Helmut vier Stunden in die Jules-Verne-Küche stellen und den Garprozess überwachen, dazu vielleicht ein Glas trinken, wie er sagt. Vater und Sohn Rachinger als Team am Herd. Zu Hause haben sie das vier Jahre ausprobiert, bis aus einem guten Restaurant zwei wurden.

Im Jahr 2011 sitzt der Autor mit Helmut Rachinger nach dem Essen auf einen Schnaps im Restaurant. Schon damals trägt der Mühltalhof die architektonischen Strukturen des heutigen, viel Glas und Licht, klare Linien, schöner Stein und gut verarbeitetes Holz, ausgesucht schönes Mobiliar, etwas Kunst an den Wänden. Zu essen gab es die berühmte Fischsuppe und etwas mit Marillen, Roter Rübe und Mohn als Zwischengericht.

Rachinger hadert. Er ringt um eine Richtungsentscheidung: Beim gut geführten Ausflugsrestaurant bleiben, mit der Karte, die es möglichst vielen recht machen will und dem schöpferischen Menschen die Luft zum Atmen nimmt. Oder das Risiko nehmen und die Spitze angreifen. 2013 checkt der Sohn Philip zu Hause ein und die Entscheidung ist damit gefallen. Es wird die Spitze.

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