Wettlesen

Doch nur zwei Österreicher beim Bachmann-Preis: Adler und Prosser sagen ab

Die Salzburger Schriftstellerin Helena Adler kommt nicht nach Klagenfurt.
Die Salzburger Schriftstellerin Helena Adler kommt nicht nach Klagenfurt.Imago / (c) Rudi Gigler
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Helena Adler und Robert Prosser haben kurzfristig für Klagenfurt abgesagt, wegen einer medizinischen Behandlung und aus persönlichen Gründen.

Statt vier Teilnehmern und Teilnehmerinnen aus Österreich werden beim in der kommende Woche (28. Juni bis 2. Juli) in Klagenfurt über die Bühne gehenden Wettlesen um den Bachmann-Preis nur zwei an den Start gehen. Die Organisatoren gaben am Mittwoch die Absage von Helena Adler und Robert Prosser bekannt. Erstere kann aus gesundheitlichen Gründen nicht antreten, Letzterer habe „triftige persönliche Gründe“ für seine Angabe angeführt, hieß es. Die beiden werden nicht ersetzt.

„Die von Klaus Kastberger nominierte österreichische Schriftstellerin Helena Adler muss sich in der kommenden Woche einer unaufschiebbaren medizinischen Behandlung unterziehen und kann deshalb nicht vor der Jury in Klagenfurt lesen“, hieß es in einer Aussendung über die Salzburgerin, die es mit zwei ihrer drei ersten Romane - nämlich mit „Die Infantin trägt den Scheitel links“ (2020) und „Fretten“ (2022) - auf die Shortlist für den Österreichischen Buchpreises geschafft hat.

Die Statuten sehen vor, dass eine Teilnahme am Bewerb nur mit persönlicher Anwesenheit und eigener Lesung erfolgen kann. Eine Absage des Wettbewerbs ist nicht üblich, aber auch keine Premiere: 2014 musste die deutsche Autorin Karen Köhler krankheitsbedingt kurzfristig absagen.

Auch der von Brigitte Schwens-Harrant nominierte Österreicher Robert Prosser wird nicht lesen. „Zu meinem großen Bedauern muss ich meine Teilnahme am diesjährigen Ingeborg-Bachmann-Preis aus triftigen persönlichen Gründen zurückziehen“, zitierten die Veranstalter aus einer Nachricht des Autors, mit der er sich für seine Absage entschuldigte. „Entwicklungen in meinem privaten Umfeld lassen mir aber leider keine Möglichkeit, nächste Woche anwesend zu sein.“

Nur 12 Teilnehmer

Damit gibt es statt den üblichen 14 Lesenden nur zwölf Teilnehmerinnen und Teilnehmer - wofür die Lesereihenfolge etwas umgestellt wird. Die verbliebenen beiden österreichischen Kandidaten für die am 2. Juli vergebenen Preise sind die Wienerin Anna Felnhofer und der Niederösterreicher Mario Wurmitzer.

Aus Deutschland kommen Yevgeniy Breyger, Valeria Gordeev, Anna Gien, Sophie Klieeisen, Martin Piekar, Andreas Stichmann sowie Deniz Utlu. In Frankreich geboren wurde der in Berlin lebende Spoken-Word-Künstler Jayrôme C. Robinet, aus London stammt die in Berlin lebende britische Autorin, Bloggerin und Kolumnistin Jacinta Nandi. Einzige Teilnehmerin aus der Schweiz ist die freie Theaterschaffende Laura Leupi. Die 47. Tage der deutschsprachigen Literatur werden am 28. Juni um 18.30 Uhr im ORF-Landesstudio Kärnten in Klagenfurt eröffnet.

Mit Helena Adler sagt eine Autorin ab, deren Chancen beim Bewerb wohl nicht so schlecht waren. Im Vorjahr gewann die in Niederösterreich lebende Slowenin Ana Marwan den Bachmann-Preis mit einer feingezeichneten weiblichen Einsamkeitsstudie. (APA/red.)

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