Einst Unternehmer in St. Petersburg legte der Chef der Söldner-Truppe Wagner eine erstaunliche Wandlung zum grobschlächtigen Feldherrn hin. Spätestens seit seinem Einmarsch in Russland wurde er zur Gefahr für Präsident Putin.
Mit Schimpftiraden gegen die russische Militärführung, mit blutrünstigen Videos von der Front, mit markanten Sagern inszenierte sich Jewgenij Prigoschin monatelang auf seinem Telegram-Kanal als grobschlächtiger Feldherr. Das war nicht immer so. Seit Beginn der russischen Ukraine-Invasion hat der 62-Jährige eine erstaunliche Wandlung hingelegt. Jahrelang war er Unternehmer in St. Petersburg und verdiente als „Putins Koch“ gut an der Kreml-Elite - mit Catering-Aufträgen, Restaurants und Immobiliengeschäften.
Weniger offiziell waren lange seine Aktivitäten an der Desinformationsfront. So soll Prigoschin hinter einer Trollfabrik und diversen propagandistisch-patriotischen Medien stehen. Vor allem aber wurde er für russische Sicherheitskreise als Finanzier der „Wagner“-Privatarmee weltweit zum Partner in Kriegs- und Krisengebieten. Eine persönliche Verbindung zu Wagner stritt er früher noch vehement ab.