Start einer Ariane-5-Rakete vom europäischen Weltraumbahnhof der Europäischen Raumfahrtagentur (ESA) in Französisch-Guayana.
Aufbruchsstimmung

SpaceX, der Mars und Österreich: Wettlauf um die Vorherrschaft im Weltall

In der Weltraumindustrie herrscht Aufbruchsstimmung: Es geht um einen billionenschweren Markt. Der private und der öffentliche Sektor rittern um die Vormachtstellung. Europa sucht noch seine Rolle, auch für Österreich geht es um viel.

In den vergangenen Jahren, so schien es, entwickelte sich der Weltraum zur Spielwiese der Superreichen. Im Sommer 2021 duellierten sich die Milliardäre Jeff Bezos und Richard Branson öffentlichkeitswirksam um den ersten kommerziellen Touristenraumflug. Getoppt wurden die beiden von Elon Musk. Seine Elektroautofirma Tesla hat ihn zum reichsten Menschen der Welt gemacht. Seine eigentliche große Leidenschaft liegt aber nicht auf der Straße, sondern im Weltall. Schon 2002, zwei Jahre vor der Gründung von Tesla, hat Musk das Raumfahrtunternehmen SpaceX gegründet. Sein damals schon nicht ganz unbescheidenes Ziel: den Mars zu kolonisieren, und zwar möglichst bald. Noch in diesem Jahrzehnt wolle Musk Menschen auf dem roten Planeten landen lassen, hat er vor einem Jahr angekündigt. Damit würde SpaceX noch der US-Raumfahrtorganisation NASA zuvorkommen, die für 2040 ihre erste bemannte Marsmission plant. Es ist ein Wettlauf der Superlative. Und es ist vor allem einer zwischen privaten und staatlichen Raumfahrtprogrammen.

Anders als früher sind es nun vor allem Privatfirmen, von denen die Technologie vorangetrieben wird. Inzwischen führt bei vielen Programmen im All kaum noch ein Weg an Musks Unternehmen vorbei. Doch dazu wäre es beinahe nie gekommen. Nachdem die ersten drei Raketenstarts von SpaceX allesamt scheiterten, war Musk schon unmittelbar davor, den Hut draufzuhauen. Erst einer staatlichen Geldspritze in zweistelliger Millionenhöhe war es geschuldet, dass die vierte Falcon-1-Rakete doch abhob und SpaceX fortan den Orbit beherrschen sollte. Innerhalb von 15 Jahren wurde SpaceX zum weltweit führenden kommerziellen Anbieter von orbitalen Raketenstarts, vor allem beim Transport von Satelliten in die Erdumlaufbahn. Das Unternehmen hat mit seinen Falcon-Raketen nicht nur den Preis von Versorgungsflügen zur internationalen Raumstation ISS auf etwa ein Drittel gesenkt. Seit 2020 können die USA auch wieder selbst Astronauten ins All bringen – SpaceX sei Dank.

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