175 Jahre „Die Presse“

Investieren seit 1848: Von Eisenbahnaktien zu IT-Werten

Früher war Gold noch Geld. Jetzt kann man darin investieren wie in Aktien. Und das zahlte sich in den vergangenen Dekaden aus – zumindest im Schnitt.

Manches ändert sich nicht so schnell. Im Jahr 1848, als die „Presse“ gegründet wurde, kostete eine Feinunze Gold 21 Dollar. Dieser Preis sollte mehr als 80 Jahre stabil bleiben, wie Daten der Fondsgesellschaft Incrementum zeigen. Der Goldpreis bewegte sich im 18., 19. und ausgehenden 20. Jahrhundert fast gar nicht. Grund war der Goldstandard, der damals in vielen Regionen der Welt herrschte. „Gold war Geld“, stellt Incrementum-Experte Ronald Stöferle fest. Es konnte nicht beliebig inflationiert werden und eignete sich zum Sparen – sofern nicht gerade Goldverbot herrschte. Inflationsphasen gab es auch damals, doch wechselten Zeiten von Inflation und Deflation einander ab.

Als US-Präsident Richard Nixon 1971 die Goldbindung des US-Dollar aufhob, kostete eine Feinunze (31,1 Gramm) 44 Dollar. Ab dann ging es rasant nach oben.

Stieg Gold oder fiel der Dollar?

Zuletzt musste man für eine Feinunze Gold knapp 2000 Dollar oder 1780 Euro hinlegen. Investoren und Spekulanten kamen in den vergangenen Dekaden auf ihre Rechnung. Sparen zahlte sich weniger aus. Im Sparstrumpf entwertete das Geld, doch auch die Sparbuchzinsen lagen häufig unter der Inflationsrate. Wer heutzutage sein Vermögen vor der Inflation retten will, muss investieren und Aktien, Gold, Immobilien oder andere Sachwerte kaufen.

1848 war die Auswahl an Aktien an der Wiener Börse noch relativ gering. Immerhin konnte man bereits die Papiere der Oesterreichischen Nationalbank handeln. 21 Jahre später kamen Porr- und Wienerberger-Aktien dazu. Die Papiere der Baugesellschaft und des Ziegelherstellers kann man übrigens auch heute noch kaufen. Es gab Aufs und Abs, doch auch der Börsencrash von 1873 konnte nichts daran ändern, dass die Wiener Börse Ende des 19. Jahrhunderts mit einem Marktanteil von fünf Prozent einer der bedeutendsten Handelsplätze der Welt war. Die größte Börse überhaupt war London.

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