Festival

In Retz ist Mendelssohns Elias Populist

Matthias Helm und Monika Schwabegger
Matthias Helm und Monika SchwabeggerBARBARA PALFFY
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In der Wiederaufnahme wird Elias zum Fundamentalisten. Matthias Helm brilliert in der Titelrolle.

Die Festivalleitung Retz tat genau das Richtige, die erfolgreiche Produktion von Mendelssohns „Elias“ des Vorjahrs auch in diesem Jahr auf den Spielplan zu setzen. In kaum veränderter Besetzung mit einer adaptierten Inszenierung, in der Monika Steiner den biblischen Elias als demagogischen Populisten und brutalen religiösen Fundamentalisten zeigte. Dass Elias in mosaischer und christlicher Überlieferung durchwegs positiv, als Erneuerer und Vorbote des Messias, beschrieben wird, vernachlässigte Steiner in ihrer Regie. Schon Mendelssohn wünschte sich für die eigene Zeit einen derartigen Propheten, „stark, eifrig, auch wohl bös und zornig und finster“ (aus einem Brief an Julius Schubring, 1838).

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