Schwimm-WM

Simon Bucher holt in Fukuoka zum großen WM-Coup aus

IMAGO/Photo Andrea Masini / Deepbluemedia / Insidefoto
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„Will im Heimatland von meinem Opa abliefern“: der Tiroler Simon Bucher strebt bei der WM über 100 m
Delfin eine erstmalige Sub-51-Zeit an. „Das habe ich auf jeden Fall drauf!“

Die Schwimm-Laufbahn von Simon Bucher hat eine rasante Entwicklung genommen. Nachdem der Tiroler vor drei Jahren knapp am Aufhören gewesen war, brachte ihn der Wechsel nach Linz flugs zu den Olympischen Spielen und da über 100 m Delfin auf Rang 37. So richtig aufwärts ging es aber erst danach, im Vorjahr schrammte Bucher auf EM- und WM-Ebene als Fünfter und Sechster mehrmals knapp an Einzelmedaillen vorbei. Nun in Fukuoka soll es aber soweit sein, es soll ein Podestplatz her.

Quasi im Vorbeigehen schaffte der nun 23-Jährige im März sporarten-übergreifend als erster Österreicher die Qualifikation für Paris 2024, in 51,20 Sek. blieb er in dieser frühen Saisonphase nur 0,02 Sek. von seinem OSV-Rekord entfernt. „Dass es da schon so gut funktioniert hat, hätte ich mir selber nicht erwartet. Jetzt gehe ich davon aus, dass ich noch einen draufsetzen kann“, sagte Bucher zur APA - Austria Presse Agentur. Nachsatz: „Eine Zeit unter 51 habe ich auf jeden Fall drauf.“

Für Opa im Schwimmbecken

Das sollte dann der Medaillenbereich sein, und in den will der Staffel-Dritte der Rom-EM 2022 unmissverständlich vorstoßen. „Die Erwartungen sind schon relativ hoch, ich will da natürlich im Heimatland von meinem Opa schon abliefern.“ 2021 gab es während der Tokio-Spiele aufgrund der Maßnahmen gegen Corona keine Zusammenkunft der Familie. Der Großvater ist zwar mittlerweile verstorben, aber Bucher wird diesmal auf Unterstützung anderer Verwandter bauen können.

Das Feld über 100 m Delfin scheint offen, da mit dem US-Amerikaner Caeleb Dressel und dem Ungarn Kristof Milak der Olympia-Erste und -Zweite nicht dabei sind. Dressel hat nach einer Pause die Qualifikation bei den US-Trials verpasst, der Ungar Milak soll einen mentalen Durchhänger haben. „Das spielt allen anderen, die um die Medaillen mitschwimmen, extrem in die Karten“, stellte Bucher fest und liebäugelt da wohl auch mit dem ganz großen Coup. Freilich sei der Bewerb auch so sehr stark besetzt.

Buchers WM-Programm sieht so wie jenes 2022 in Budapest aus, als er am Auftakttag über 50 m Delfin Elfter und sechs Tage danach beim Sieg von Milak über die doppelte Distanz Sechster geworden ist. 0,31 Sek. fehlten ihm da auf Bronze. Am Tag nach dem Delfin-Endlauf reichte es mit der OSV-Staffel über 4 x 100 m Lagen noch zu Rang sieben. Bucher: „Ich gehe davon aus, dass ich auch am 50er, wenn alles hinhaut, ich ins Finale schwimmen kann. Und dann ist da natürlich alles offen.“

Der Athlet von ASV Linz ist naturgemäß mit seiner Entwicklung in Oberösterreichs Landeshauptstadt hochzufrieden - „Das war ja wirklich ein Senkrechtstart, seit ich da bin“ - und denkt überhaupt nicht an eine Auslandsstationierung. Das umso mehr, als mit Lukas Edl ein künftig starker Trainingspartner heranwächst. Der Wels-Athlet trainiert in Linz, vor zwei Wochen holte er bei den Junioren-Europameisterschaften in Belgrad in 53,37 Sek. Silber. Bucher: „Wir könnten in Zukunft schon voneinander profitieren.“

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