Verwechslungsgefahr

Facebook: Threads gibt es schon? Egal!

Threads.com freut sich über die Gratis-PR, gesponsert durch Mark Zuckerberg.
Threads.com freut sich über die Gratis-PR, gesponsert durch Mark Zuckerberg. Jaap Arriens
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Meta oder Threads. Ob ein Unternehmen bereits mit dem selben Namen bereits existiert, scheint Mark Zuckerberg nicht zu kümmern. Auch nicht dann, wenn er damit hunderttausende neue Nutzer an die Konkurrenz verliert.

Da wird Wochen, wenn nicht sogar Monate über einen neuen Firmen- oder Produktnamen diskutiert. Bis endlich einer gefunden wird, auf den sich alle Beteiligten verständigen können. Einer mit einer klaren Botschaft nach Außen, der auch von Kunden verstanden wird. Und bei all diesen Überlegungen wird nicht kurz ein Blick in die Weiten dieser Welt geblickt und versucht herauszufinden, wie viele bereits die gleiche Idee hatten? Besonders Facebook sollte das spätestens seit der Umbenennung in Meta wissen. Doch schon zwei Jahre später begeht das Unternehmen den selben Fehler und schadet dieses Mal vor allem sich selbst. 

2021, Mark Zuckerberg präsentiert die neue Firmenstrategie; Umbenennung des Konzerns inklusive. Auch ein neues Logo hat man sich spendiert. Während von Meta heute nur noch wenig zu hören ist, hatte dieser Schritt für das deutsche Unternehmen M-Sense weitreichende Konsequenzen. Für den Firmengründer von M-Sense, Markus Dahlem, war klar, dass damit „der gesamte Markenauftritt praktisch im Eimer ist“, wie er gegenüber dem Magazin „Gründerszene“ erklärte. Mittlerweile hat das Unternehmen ein neues Logo, das Unendlichkeitszeichen gehört jetzt Zuckerberg alleine; ohne großen Aufwand. 

Zwei Jahre später legt sich der Facebook-Konzern mit Twitter an und startet sehr erfolgreich eine Konkurrenz-App, die all die Vorzüge bietet, die Twitter seit der Übernahme durch Elon Musk vermissen lässt. Zumindest lassen sich so die ersten Eindrücke aus den USA und Großbritannien zusammenfassen. In Europa ist die App aufgrund der Datenschutzgrundverordnung nicht verfügbar. 

Aufgrund der engen Anbindung an Instagram gelingt eben jenen Nutzern der Umstieg, bzw. die zusätzliche Nutzung von Threads sehr schnell. Aber auf Threads (zu deutsch Faden) sind schon andere vor Meta gekommen. So verzeichnet die Slack-Alternative Threads einen sprunghaften Anstieg neuer Nutzer. Der Unterschied liegt in der Domain-Endung: die Chat-App endet auf .com; also Threads.com, während jene von Facebook Threads.net heißt. 

Meta verliert, Threads.com gewinnt Nutzer

Für Threads.com nicht von Nachteil. Immerhin verzeichnete die Slack-Alternative innerhalb von sechs Tagen mehr als 880.000 iOS-Downloads. In Deutschland, Spanien und Italien - eben jenen Ländern in denen die Facebook-App nicht verfügbar ist - taucht diese plötzlich in den Top-Listen auf. 

Und weil sie in den Hitparaden, also den beliebtesten Downloads, auftaucht, wird sie von vielen Menschen fälschlich heruntergeladen. 

Da hilft auch nichts, dass die gesuchte App im Store unter „Threads by Meta“ zu finden ist.  

Die Chat-Anwendung besitzt die Markenrechte, aber derzeit macht es sich über die durch Meta ausgelöste Verwirrung auf der eigenen Homepage nur lustig und versucht, Nutzer über die Unterschiede aufzuklären.  (bagre)

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