Die Linkspopulistin

Yolanda Díaz: Die beliebte Kommunistin

Arbeitsministerin Yolanda Díaz.
Arbeitsministerin Yolanda Díaz. AFP
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Die Arbeitsministerin hat die Linke im Bündnis Sumar geeint. Ihr Ziel: „Ich will erste Ministerpräsidentin werden.“

In der letzten TV-Debatte wirkten Pedro Sánchez und Yolanda Díaz wie ein eingespieltes Team. Der Premier und seine Arbeitsministerin und zweite Stellvertreterin hatten ein gemeinsames Ziel: Sie nahmen Vox-Chef Santiago Abascal in die Mangel, warnten vor einem Rechtsruck und verschonten einander. Was nicht weiter verwunderlich ist: Die Kommunistin aus einer Gewerkschafterfamilie aus Galicien gilt als Lieblingsministerin des sozialdemokratischen Regierungschefs. Bei einer Regierungsbildung wäre er auf ihre Unterstützung angewiesen.

Die 52-jährige Arbeitsrechtlerin, die eine Arbeitsmarktreform und gegen den Widerstand der Unternehmer eine Anhebung des Mindestlohns zuwege gebracht hatte, ergriff im April die Initiative und gründete das Bündnis Sumar (Summieren). Die Sammelbewegung der zersplitterten Linken schließt 15 Parteien ein, darunter auch Unidas Podemos, die Ex-Regierungspartei.

„Weniger Lärm“

Yolanda Díaz ist Spaniens beliebteste Politikerin. Ihr Markenzeichen ist ihr Lächeln, ihr Motto programmatisch: „Weniger Lärm“. „Für mich ist Politik ein Werkzeug, um das Leben der Menschen zu verbessern. Der Rest interessiert mich nicht.“ Dass sie sich für eine Reichensteuer einsetzt und den Kampf gegen den Neoliberalismus auf ihre Fahnen geheftet hat, verleiht ihr unter Linken und Linkspopulisten eine große Glaubwürdigkeit. „Das ist erst der Anfang“, verspricht sie. Selbst die Konservativen mögen sie.

Seit 2016 sitzt sie im Parlament, seit 2020 als Arbeitsministerin in der Regierung. Anstelle des Podemos-Gründers Pablo Iglesias stieg sie zur zweiten Vize-Premierministerin auf. Aus ihren Ambitionen macht sie kein Hehl: „Ich will die erste Ministerpräsidentin unseres Landes werden. Spanien hat sich verändert, und es ist Zeit, dass wir Frauen das Ruder übernehmen.“ Damit kommt sie Pedro Sánchez in die Quere. (vier)

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