Salzburger Festspiele

Ein Mozart-Requiem, so scharf wie ein Fallbeil

Katholisches Welttheater voller Innerlichkeit: Manfred Honeck erweiterte in Salzburg das Mozart-Requiem zum musikalischen Gottesdienst.
Katholisches Welttheater voller Innerlichkeit: Manfred Honeck erweiterte in Salzburg das Mozart-Requiem zum musikalischen Gottesdienst.Salzburger Festspiele/Marco Borrelli
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Konzerte. Geheimnisvolles rund um Mozart in der Felsenreitschule und John Cage in der Kollegienkirche: Tag fünf der Ouverture spirituelle.

Mysterien ganz unterschiedlicher Art regierten am fünften Tag der Ouverture spirituelle: einmal rund um Mozart in der Felsenreitschule, einmal rund um John Cage in der Kollegienkirche. Im Falle von Mozarts Requiem mögen ja alle Geheimnisse gelüftet sein: der anonyme „graue Bote“ kam vom Grafen Walsegg-Stuppach, der sich als angeblicher Komponist mit fremden musikalischen Federn schmückte – deshalb die Geheimniskrämerei. Um das Honorar nicht zu riskieren, musste Mozarts Witwe Konstanze die unvollendete Partitur irgendwie komplett kriegen und fragte sich bei den Freunden, Schülern, Vertrauten durch: Franz Xaver Süßmayr war keineswegs ihre erste Wahl.

Wo die Herren Freystädter, Eybler und Stadler Hand an die Partitur gelegt haben, ist längst nachvollziehbar. Und dennoch bleibt gerade angesichts des Fragmentcharakters ein unnennbares Etwas zurück, eine Ehrfurcht, die Aura des Jenseitigen. Manfred Honeck nützt diese Kraft und baut sie aus, erweitert Mozarts Requiem zum musikalischen Gottesdienst.

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