Der 87-jährige Regisseur hat mit seiner Dokumentation "Shoah" Filmgeschichte geschrieben. In Berlin erhielt er den Goldenen Ehrenbären.
Der französische Filmemacher Claude Lanzmann ist bei der Berlinale mit dem Goldenen Ehrenbären ausgezeichnet worden. Der Chef des deutschen Filmfestivals, Dieter Kosslick, überreichte dem 87-Jährigen den Preis am Donnerstag für sein Lebenswerk. "Es ist ein großer Abend für Sie und für uns alle", sagte Kosslick. Der Jude Lanzmann hat vor allem mit seinem Dokumentarfilm "Shoah" (1985) über den NS-Völkermord an den Juden Filmgeschichte geschrieben. Laudator Ulrich Gregor nannte den Film einen Meilenstein in der Erinnerungskultur. "Er war wie eine Antwort auf all die Fragen, die uns ständig verfolgt haben."
Lanzmann sagte, während der zwölfjährigen Arbeit an der Dokumentation habe er immer an einem Gedanken festgehalten: "Ich wusste, dass 'Shoah' nach dem langen Schweigen eine Befreiung für die Deutschen sein würde, um immer offener über ihren eigenen Schmerz zu sprechen."
Der Ehrenbär ist eine Auszeichnung für das Lebenswerk. Am Samstag werden bei der Berlinale die Bären für aktuelle Filmproduktionen vergeben.
(APA/dpa)