Wirtschaftskammer

2023 bereits knapp 20.000 Betriebsgründungen

Der Wirtschaftskammer zufolge sind 2023 im ersten Halbjahr bereits mehr als 19.616 Betriebe gegründet worden. Das sind knapp acht Prozent mehr als im Vergleichszeitraum im Vorjahr. Besonders im Tourismus und Handel stiegen die Gründungen.

Heuer sind bereits deutlich mehr neue Unternehmen entstanden als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Zahl der Gründungen legte im ersten Halbjahr um 7,7 Prozent auf 19.616 Firmen zu, wie aus den vorläufigen Daten der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) hervorgeht. Besonders viele Betriebe entstanden im Tourismus und im Handel. Die Gründerinnen und Gründer waren im Schnitt 36,3 Jahre alt.

„Trotz enormer Herausforderungen, wie der hohen Inflation, den Energiekosten und dem Arbeitskräftemangel ist der Gründergeist in Österreich ungebrochen und die Gründer:innen sind eine treibende Kraft in schwierigen Zeiten“, so die stellvertretende WKÖ-Generalsekretärin Mariana Kühnel.

Nicht in den Zahlen enthalten sind laut Kammer Personenbetreuerinnen und -betreuer. Bei den Neugründungen habe es „weiterhin einen Aufschwung“ im Bereich Tourismus- und Freizeitwirtschaft gegeben. Besonders deutlich seien die Zuwächse im Handelssektor gewesen. Auch die Zahl der persönlichen Dienstleister habe sich erhöht. Freizeit- und Sportbetriebe waren nach der Pandemie wieder stärker vertreten und gehörten zu den Top-10-Gründerbranchen. Demgegenüber gab es weniger Gründungen im Industriebereich.

Die Wirtschaftskammer ortet eine Zunahme von Gründungen „in Branchen, die weniger energieintensiv sind und möglicherweise weniger von der aktuellen Inflation betroffen sind“. Zudem spielten der steigende Bedarf an externer Unternehmensberatung sowie neuartige Geschäftsmodelle im Bereich E-Commerce und Online Content Creation eine Rolle. Weiters führe der Digitalisierungsschub zu einem Anstieg der Gründungen bei IT-Dienstleistern.

Einzelunternehmen als beliebteste Rechtsform

Die beliebteste Rechtsform seien Einzelunternehmen geblieben. Der Anteil der GmbH sei leicht gesunken, so die Wirtschaftskammer.

Die Entscheidung, eine eigene Firma zu gründen, beruht den Angaben zufolge nach wie vor überwiegend auf dem Wunsch, sein eigener Chef zu sein (70,8 Prozent). Auch das immer da gewesene Verlangen nach der beruflichen Selbstständigkeit gehörten zu den Hauptmotiven der Gründerinnen und Gründer. Vielfach geschätzt werde auch die flexible Zeit- und Lebensgestaltung (70,2 Prozent). 62,3 Prozent machten sich laut WKÖ-Erhebung selbstständig, um mehr Verantwortung im eigenen Unternehmen übernehmen zu können.

Neben den Firmengründungen zeigen auch Betriebsübernahmen ein deutliches Wachstum. Im Jahr 2022 - aktuellere Daten liegen noch nicht vor - wurden hierzulande 7110 Firmen übernommen, ein Plus von 8,1 Prozent.

Die meisten Übernahmen gab es 2022 im Bereich Gewerbe und Handwerk (28 Prozent), gefolgt von Tourismus und Freizeitwirtschaft (25 Prozent), Handel (22 Prozent), Gastronomie (19,1 Prozent), Buchhaltung und Informationstechnologie (9,6 Prozent).

Bis 2029 werden laut Kammer mehr als 50.000 Unternehmen mit Beschäftigten den Übergabeprozess durchlaufen. Das betreffe fast 700.000 Arbeitsplätze, die durch eine erfolgreiche Übergabe gesichert werden könnten, so Kühnel.

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