Viele Neos-Aktivisten kommen aus der ÖVP-nahen ÖH-Fraktion AG. Und unterstützen nun den alten Gegner bei der ÖH-Wahl?
Wien/Red. Dass zahlreiche Neos-Mitglieder – von Parteichef Matthias Strolz abwärts – in der Hochschülerschaft bei der bürgerlichen Aktionsgemeinschaft (AG) engagiert waren, könnte bei der anstehenden ÖH-Wahl zu intensiven Debatten führen. In der Mitgliederversammlung heute, Samstag, wird diskutiert, ob und wie die Neos den Jungen Liberalen (JuLis), von denen sie im Nationalratswahlkampf unterstützt werden, im ÖH-Wahlkampf zur Seite stehen. Die Empfehlung des Neos-Vorstands lautet: „Klare Unterstützung.“ Wie diese konkret aussehen soll, ist offen.
Denn tatsächlich dürfte es in der heutigen Diskussion vor allem um die Frage gehen, ob die Neos eine offizielle Wahlempfehlung für die JuLis abgeben. Ein möglicher Streitpunkt: Frühere Mitglieder der bei der Hochschülerschaftswahl konkurrierenden AG könnten sich vor den Kopf gestoßen fühlen, wie aus Neos-Kreisen verlautet.
Offiziell gibt es diese Probleme freilich nicht: JuLis-Spitzenkandidatin Claudia Gamon – auch Neos-Mitglied – betont, sie habe im Zusammenspiel mit den AG-Veteranen innerhalb der Neos nie Konflikte gesehen. Eine Wahlempfehlung würde ihrer Meinung nach jedenfalls auf der Hand liegen.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.03.2013)