Bundesheer

Der Soldat im Klassenzimmer

Militärischer Drill ist ein Thema in der Kaserne, nicht aber in Schulen.
Militärischer Drill ist ein Thema in der Kaserne, nicht aber in Schulen. Herbert Pfarrhofer
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Die geplante Zusammenarbeit von Bildungs- und Verteidigungsressort sorgt für Kritik. Die beruht aber weitgehend auf einem Missverständnis.

Wien. Die Hochschülerschaft steigt auf die Barrikaden: „Soldaten haben in Schulklassen nichts verloren. Der verstärkte Einfluss des Bundesheeres in Klassen und Lehrplänen ebnet den Weg hin zu einem militarisierten Bildungswesen“, kritisierte die ÖH-Vorsitzende Nina Mathies. Auch die SPÖ-nahe „Aktion kritischer Schüler“ spricht von einem Schritt in Richtung militarisiertes Bildungswesen. Auch die grüne Wiener Gemeinderätin Viktoria Spielmann sagt, „Soldaten haben in Klassenzimmern nichts verloren. Dass das überhaupt diskutiert wird, anstatt bei Verbesserungen bei Arbeits- und Ausbildungsbedingungen anzusetzen, ist völlig absurd.“

Zielgruppe Grundwehrdiener

Soldaten in Klassenzimmern? Militarisierung des Unterrichts? Das ist eine doch recht weitreichende Interpretation dessen, was Bildungs- und Verteidigungsministerin vereinbart haben. Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) sucht dringend Lehrernachwuchs und hat mit dem Verteidigungsressort vereinbart, in den Kasernen für das Lehramtsstudium werben zu können. Aber nicht bei den Berufssoldaten (das Heer hat selbst Personalmangel und würde die ungern ziehen lassen), sondern in erster Linie bei den Grundwehrdienern. Die kommen im Normalfall direkt von der Schule und sind oft in ihrer Berufswahl noch unentschlossen.

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