Weitblick
Indigene Mütter im Porträt
Eine Muttertags-Weltreise von den "Pygmäen"-Frauen im Kongobecken zu den Awás in Brasilien.
![Im Kongobecken trägt eine "Pygmäen"-Frau ihr Baby bei sich, während sie Pflanzen und Nüsse im Wald sammelt. Für viele indigene Völker bezieht sich das Konzept von "Mutter" nicht nur auf einen Elternteil, der Leben schenkt, sondern auch auf ihr Land, das ihre Heimat bildet und das die Ressourcen und den spirituellen Rückhalt stellt, die sie zum Überleben benötigen. Survival International führt seit 40 Jahren Kampagnen zum Schutz des Land und der Rechte indigener Völker.](https://img.diepresse.com/public/incoming/fh9rnw-f6ctyavb_1368180809945401.jpg/alternates/FREE_1200/f6ctyavb_1368180809945401.jpg)
Im Kongobecken trägt eine "Pygmäen"-Frau ihr Baby bei sich, während sie Pflanzen und Nüsse im Wald sammelt. Für viele indigene Völker bezieht sich das Konzept von "Mutter" nicht nur auf einen Elternteil, der Leben schenkt, sondern auch auf ihr Land, das ihre Heimat bildet und das die Ressourcen und den spirituellen Rückhalt stellt, die sie zum Überleben benötigen. Survival International führt seit 40 Jahren Kampagnen zum Schutz des Land und der Rechte indigener Völker.
Kate Eshelby (www.kateeshelby.com)
![Eine Penan-Gemeinde in Sarawak, Malaysia. Viele indigene Kinder wohnten – und wohnen noch heute – in komplexen Gemeinschaften. Im Vergleich zu den meisten Stadtbewohnern wachsen sie dort mit einer stärkeren Vertrautheit zu einer größeren Anzahl von Individuen und Betreuern auf.](https://img.diepresse.com/public/incoming/m6f643-9ma3xjrp_136818080849722.jpg/alternates/FREE_1200/9ma3xjrp_136818080849722.jpg)
Eine Penan-Gemeinde in Sarawak, Malaysia. Viele indigene Kinder wohnten – und wohnen noch heute – in komplexen Gemeinschaften. Im Vergleich zu den meisten Stadtbewohnern wachsen sie dort mit einer stärkeren Vertrautheit zu einer größeren Anzahl von Individuen und Betreuern auf.
Andy Rain / Nick Rain / Survival International
![Weit über dem nördlichen Polarkreis in Sibirien stehen eine Nenzin und ein Kind vor ihrem chum (Tipi). Traditionell entbanden Nenzen-Frauen in ihren chums und fertigten Windeln aus Stoff, die mit Moos gefüllt wurden. Heute ist es üblicher, dass sie im Krankenhaus entbinden, wohin sie mit Sanitätsflugzeugen gebracht werden.](https://img.diepresse.com/public/incoming/kktf1h-p0yjaxt5_1368180810940359.jpg/alternates/FREE_1200/p0yjaxt5_1368180810940359.jpg)
Weit über dem nördlichen Polarkreis in Sibirien stehen eine Nenzin und ein Kind vor ihrem chum (Tipi). Traditionell entbanden Nenzen-Frauen in ihren chums und fertigten Windeln aus Stoff, die mit Moos gefüllt wurden. Heute ist es üblicher, dass sie im Krankenhaus entbinden, wohin sie mit Sanitätsflugzeugen gebracht werden.
Steve Morgan (www.stevemorganphoto.co.uk)
![Eine Yanomami und ihr Kind am Ufer des Amazonas. Viele indigene Gemeinden betrachten die Geburt eines Kindes als ein alltägliches Geschehnis, ohne Fanfaren und ohne besondere Aufmerksamkeit für Mutter und Kind, erzählt Stephen Corry von Survival International. Yanomami-Frauen verlassen normalerweise ihr Gemeinschaftshaus in Begleitung ihrer Mutter oder mit anderen älteren weiblichen Verwandten, um im Regenwald zu entbinden. Die meisten tragen ihre Kinder bis zu einem Alter von zwei Jahren in einer Schlinge bei sich. Sie stillen ihre Kinder meist für einige Jahre.](https://img.diepresse.com/public/incoming/knmrve-w57y32qj_1368180812440579.jpg/alternates/FREE_1200/w57y32qj_1368180812440579.jpg)
Eine Yanomami und ihr Kind am Ufer des Amazonas. Viele indigene Gemeinden betrachten die Geburt eines Kindes als ein alltägliches Geschehnis, ohne Fanfaren und ohne besondere Aufmerksamkeit für Mutter und Kind, erzählt Stephen Corry von Survival International. Yanomami-Frauen verlassen normalerweise ihr Gemeinschaftshaus in Begleitung ihrer Mutter oder mit anderen älteren weiblichen Verwandten, um im Regenwald zu entbinden. Die meisten tragen ihre Kinder bis zu einem Alter von zwei Jahren in einer Schlinge bei sich. Sie stillen ihre Kinder meist für einige Jahre.
Steve Cox / Survival International
![Die Hadza sind ein Jäger und Sammler-Volk in Tansania, das heute noch zum Teil nomadisch lebt. Durch den nomadischen Lebensstil entbanden manche Hadza früher während ihrer Wanderungen, einige sogar in ausgehöhlten Stämmen der alten Affenbrotbäume. Danach würde die Mutter ihr Baby auf den Arm nehmen und wieder zu den anderen aufschließen.](https://img.diepresse.com/public/incoming/syrbal-217lw0nw_1368180807573692.jpg/alternates/FREE_1200/217lw0nw_1368180807573692.jpg)
Die Hadza sind ein Jäger und Sammler-Volk in Tansania, das heute noch zum Teil nomadisch lebt. Durch den nomadischen Lebensstil entbanden manche Hadza früher während ihrer Wanderungen, einige sogar in ausgehöhlten Stämmen der alten Affenbrotbäume. Danach würde die Mutter ihr Baby auf den Arm nehmen und wieder zu den anderen aufschließen.
Jean du Plessis (www.wayoafrica.com)
![Ein Bodi-Junge in Äthiopien trägt seine Ziege. Schon in jungen Jahren lernen sie Gedichte, die sie ihren Lieblingskühen vorsingen. Die erste und völlig abhängige Phase des Lebens hält für die meisten indigenen Kinder nicht lange an, erzählt Stephen Corry. Im Alter von vier oder fünf Jahren beginnen Kinder den Aktivitäten der Erwachsenen beizuwohnen. Jungen gehen jagen oder kümmern sich um den Viehbestand, Mädchen pflegen jüngere Kinder und helfen an der Feuerstelle oder beim Sammeln.](https://img.diepresse.com/public/incoming/v5sdb5-cjoe8816_1368180809181998.jpg/alternates/FREE_1200/cjoe8816_1368180809181998.jpg)
Ein Bodi-Junge in Äthiopien trägt seine Ziege. Schon in jungen Jahren lernen sie Gedichte, die sie ihren Lieblingskühen vorsingen. Die erste und völlig abhängige Phase des Lebens hält für die meisten indigenen Kinder nicht lange an, erzählt Stephen Corry. Im Alter von vier oder fünf Jahren beginnen Kinder den Aktivitäten der Erwachsenen beizuwohnen. Jungen gehen jagen oder kümmern sich um den Viehbestand, Mädchen pflegen jüngere Kinder und helfen an der Feuerstelle oder beim Sammeln.
Joey L. (www.joeyl.com)
![Yanomami-Jungen lernen Tierfährten zu lesen, benutzen Pflanzensaft als Gift und erklimmen Bäume, indem sie ihre Füße an Lianen binden.](https://img.diepresse.com/public/incoming/mb8lav-jfwt9dpk_1368180810597162.jpg/alternates/FREE_1200/jfwt9dpk_1368180810597162.jpg)
Yanomami-Jungen lernen Tierfährten zu lesen, benutzen Pflanzensaft als Gift und erklimmen Bäume, indem sie ihre Füße an Lianen binden.
Fiona Watson (Survival International)
![Eine junge Ashaninka-Mutter in einer traditionellen Kushma-Robe spielt mit ihrer kleinen Tochter, Acre, Brasilien. Die Ashaninka glauben, dass Kinder die Eigenschaften von Tieren annehmen können, die ihre Mutter während der Schwangerschaft gegessen hat. Schwangere Frauen vermeiden es deshalb Schildkrötenfleisch zu essen, damit ihre Kinder nicht langsam werden.](https://img.diepresse.com/public/incoming/wxs3sf-sx5nkd3m_1368180812206812.jpg/alternates/FREE_1200/sx5nkd3m_1368180812206812.jpg)
Eine junge Ashaninka-Mutter in einer traditionellen Kushma-Robe spielt mit ihrer kleinen Tochter, Acre, Brasilien. Die Ashaninka glauben, dass Kinder die Eigenschaften von Tieren annehmen können, die ihre Mutter während der Schwangerschaft gegessen hat. Schwangere Frauen vermeiden es deshalb Schildkrötenfleisch zu essen, damit ihre Kinder nicht langsam werden.
Mike Goldwater(www.mikegoldwater.com)
![Inuit-Babys werden für die ersten ein oder zwei Jahre ihres Lebens von ihren Müttern in einem amautik getragen. Traditionell wurde ein amautik aus Karibufell gemacht, wobei das Fell nach innen zeigte damit das Baby in dessen Polsterung und Wärme lag. Heute werden sie auch aus Düffel und anderen Materialien hergestellt.](https://img.diepresse.com/public/incoming/d7rwuz-z1d2ej0z_136818081268638.jpg/alternates/FREE_1200/z1d2ej0z_136818081268638.jpg)
Inuit-Babys werden für die ersten ein oder zwei Jahre ihres Lebens von ihren Müttern in einem amautik getragen. Traditionell wurde ein amautik aus Karibufell gemacht, wobei das Fell nach innen zeigte damit das Baby in dessen Polsterung und Wärme lag. Heute werden sie auch aus Düffel und anderen Materialien hergestellt.
Ansgar Walk / Creative Commons
![Eine Jumma-Mutter in den Chittagong Hill Tracts, der bergigen Region im Südwesten Bangladeschs, legt ihr Neugeborenes in ein traditionelles Bett, ein dhulon, und singt es in den Schlaf mit den als olee daagaanaa bekannten Kinderliedern. Heute sind die Jumma und ihre Kinder eine Minderheit gegenüber zugezogenen Siedlern und werden vom Militär gewaltsam unterdrückt.](https://img.diepresse.com/public/incoming/zbg57i-9jlwprd1_1368180808175966.jpg/alternates/FREE_1200/9jlwprd1_1368180808175966.jpg)
Eine Jumma-Mutter in den Chittagong Hill Tracts, der bergigen Region im Südwesten Bangladeschs, legt ihr Neugeborenes in ein traditionelles Bett, ein dhulon, und singt es in den Schlaf mit den als olee daagaanaa bekannten Kinderliedern. Heute sind die Jumma und ihre Kinder eine Minderheit gegenüber zugezogenen Siedlern und werden vom Militär gewaltsam unterdrückt.
David Brunetti (davidbrunetti.com)
![In den sumpfigen Wäldern und Flusstälern des Kongobeckens in Afrika, spielt ein Aka-Kind mit seiner Mutter. Ba'Aka-Säuglinge werden – wie viele andere indigene Kleinkinder – fast den ganzen Tag über getragen.](https://img.diepresse.com/public/incoming/abou3r-ffuiqxan_1368180810289581.jpg/alternates/FREE_1200/ffuiqxan_1368180810289581.jpg)
In den sumpfigen Wäldern und Flusstälern des Kongobeckens in Afrika, spielt ein Aka-Kind mit seiner Mutter. Ba'Aka-Säuglinge werden – wie viele andere indigene Kleinkinder – fast den ganzen Tag über getragen.
Selcen Küçüküstel / Atlas
![Ba'Aka-Väter verbringen ungefähr die Hälfte ihres Tages mit ihren Babys. Wenn das Kind weint und weder ihre Mutter noch eine andere Frau in der Nähe ist, bieten sie ihnen auch oft ihre Brust zum Saugen. "Es ist nicht unüblich, dass man nachts einen Vater für sein Kind singen hört", sagt Professor Barry Hewlett, ein Anthropologe der jahrelang mit den Ba'Aka gelebt hat.](https://img.diepresse.com/public/incoming/mpoizo-shajdzwe_1368180811615293.jpg/alternates/FREE_1200/shajdzwe_1368180811615293.jpg)
Ba'Aka-Väter verbringen ungefähr die Hälfte ihres Tages mit ihren Babys. Wenn das Kind weint und weder ihre Mutter noch eine andere Frau in der Nähe ist, bieten sie ihnen auch oft ihre Brust zum Saugen. "Es ist nicht unüblich, dass man nachts einen Vater für sein Kind singen hört", sagt Professor Barry Hewlett, ein Anthropologe der jahrelang mit den Ba'Aka gelebt hat.
Salomé (Survival International)
![In Brasilien leben die Mütter der Awá – eines von nur zwei nomadischen Jäger und Sammler- Völkern im Land – schon immer gleichberechtigt mit den Awá-Männern. Einige Awá haben mehrere Ehemänner, was als Polyandrie bekannt ist.](https://img.diepresse.com/public/incoming/6t7hd7-f00fjbvf_1368180809666852.jpg/alternates/FREE_1200/f00fjbvf_1368180809666852.jpg)
In Brasilien leben die Mütter der Awá – eines von nur zwei nomadischen Jäger und Sammler- Völkern im Land – schon immer gleichberechtigt mit den Awá-Männern. Einige Awá haben mehrere Ehemänner, was als Polyandrie bekannt ist.
Domenico Pugliese (Survival International)
![Neben ihren eigenen Kindern säugen viele Awá-Frauen auch verwaiste Affen- und andere Tierbabys. "Ich verbringe viel Zeit damit Affenbabys zu säugen", erklärte die Awá Parakeet einem Mitarbeiter von Survival International. "Und wenn sie erwachsen sind, kehren sie in den Wald zurück, um dort zu leben. Ich höre den Brüllaffen, der einst mein Haustier war, wenn er im Wald singt."](https://img.diepresse.com/public/incoming/ezqf4c-suggdlp6_1368180811941276.jpg/alternates/FREE_1200/suggdlp6_1368180811941276.jpg)
Neben ihren eigenen Kindern säugen viele Awá-Frauen auch verwaiste Affen- und andere Tierbabys. "Ich verbringe viel Zeit damit Affenbabys zu säugen", erklärte die Awá Parakeet einem Mitarbeiter von Survival International. "Und wenn sie erwachsen sind, kehren sie in den Wald zurück, um dort zu leben. Ich höre den Brüllaffen, der einst mein Haustier war, wenn er im Wald singt."
Survival International
![In Malaysia haben die Penan lange im Gleichgewicht mit ihrem Wald und seinen Bäumen, den seltenen Orchideen und schnellen Flüssen gelebt. "Der Wald ist unsere Mutter", sagen sie. "Er gehört den unzähligen Toten, den Lebenden und all jenen, die noch geboren werden."](https://img.diepresse.com/public/incoming/agcw8g-cs5w1ufi_1368180809447350.jpg/alternates/FREE_1200/cs5w1ufi_1368180809447350.jpg)
In Malaysia haben die Penan lange im Gleichgewicht mit ihrem Wald und seinen Bäumen, den seltenen Orchideen und schnellen Flüssen gelebt. "Der Wald ist unsere Mutter", sagen sie. "Er gehört den unzähligen Toten, den Lebenden und all jenen, die noch geboren werden."
Robin Hanbury-Tenison (Survival International)
![In West-Papua hat die größte Gold- und Kupfermine der Welt, betrieben vom amerikanischen Unternehmen McMoRan, das Land und die Berge der Amungme zerstört. Auch den heiligen Berg, den sie als "Mutter" kennen. Viele Amungme wurden von indonesischen Soldaten getötet, während diese die Mine verteidigten. "Der Grund, warum die Amungme sich so sehr dafür einsetzen ihr Land zu schützen, ist, weil sie in den Bergen den Kopf ihrer Mutter sehen", erklären sie selbst.](https://img.diepresse.com/public/incoming/bkbd8-semcd0iy_1368180811345620.jpg/alternates/FREE_1200/semcd0iy_1368180811345620.jpg)
In West-Papua hat die größte Gold- und Kupfermine der Welt, betrieben vom amerikanischen Unternehmen McMoRan, das Land und die Berge der Amungme zerstört. Auch den heiligen Berg, den sie als "Mutter" kennen. Viele Amungme wurden von indonesischen Soldaten getötet, während diese die Mine verteidigten. "Der Grund, warum die Amungme sich so sehr dafür einsetzen ihr Land zu schützen, ist, weil sie in den Bergen den Kopf ihrer Mutter sehen", erklären sie selbst.
PaVo (Survival International)
![Diese Awá-Mutter und ihr Kind gehören zum bedrohtesten Volk der Welt. Die Awá sind für ihr Überleben auf den Regenwald angewiesen, doch dieser wird durch illegale Holzfäller, Viehzüchter und Siedler immer stärker zerstört. Wie für viele indigene Mütter ist auch für sie die Lösung ihrer Probleme die Anerkennung ihrer fundamentalen Rechte. Nur dann können die Awá und ihre Kinder frei auf ihrem Land leben, so wie sie es wünschen und frei von Unterdrückung, Gewalt und Vertreibung.](https://img.diepresse.com/public/incoming/czsatp-2vv6p8v0_1368180807862966.jpg/alternates/FREE_1200/2vv6p8v0_1368180807862966.jpg)
Diese Awá-Mutter und ihr Kind gehören zum bedrohtesten Volk der Welt. Die Awá sind für ihr Überleben auf den Regenwald angewiesen, doch dieser wird durch illegale Holzfäller, Viehzüchter und Siedler immer stärker zerstört. Wie für viele indigene Mütter ist auch für sie die Lösung ihrer Probleme die Anerkennung ihrer fundamentalen Rechte. Nur dann können die Awá und ihre Kinder frei auf ihrem Land leben, so wie sie es wünschen und frei von Unterdrückung, Gewalt und Vertreibung.
Survival International
!["Wir sind nicht für uns alleine hier. Wir sind hier für unsere Kinder und für die Kinder unserer Enkel", sagen Buschleute aus Botswana.](https://img.diepresse.com/public/incoming/tvrxao-ccbs1g0a_1368180808857286.jpg/alternates/FREE_1200/ccbs1g0a_1368180808857286.jpg)
"Wir sind nicht für uns alleine hier. Wir sind hier für unsere Kinder und für die Kinder unserer Enkel", sagen Buschleute aus Botswana.
Survival International