Österreich macht wenig aus sich

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Gute Voraussetzungen aber schlechte Resultate für Firmengründungen. Österreichs Innovationskraft schwindet. Dem Land fehlen innovative Firmengründer.

Wien/Auer. Die Voraussetzungen wären im Grunde nicht so schlecht: Österreichs Straßen sind sauber und eben, die Menschen halbwegs gut ausgebildet, Gesetze werden (meist) eingehalten, und auch am Geld für Forschung und Entwicklung mangelt es im internationalen Vergleich nicht. Aber das Land macht denkbar wenig aus seinen guten Voraussetzungen, bemängeln die Autoren des „Global Innovation Index“ (GII), der gemeinsam von der Cornell University, der Business School Insead und der World Intellectual Property Organization in Zusammenarbeit mit dem Unternehmensberater Booz & Company erstellt wird.

Nur jeder 1666. Österreicher ist Gründer

Im weltweiten Vergleich der Innovationskraft von 142 Staaten sinkt Österreich im heurigen Jahr vom 22. auf den 23. Platz. An der Spitze stehen wie im Vorjahr die Schweiz und Schweden, von Platz fünf auf drei aufgestiegen ist Großbritannien. Vergleicht man, wie effizient die einzelnen Länder mit den zur Verfügung stehenden Mitteln umgehen, ist das Ergebnis noch niederschmetternder. Hier landet Österreich gar nur auf Rang 98. So liegt beispielsweise der Exportanteil von Kommunikations-, Computer- und Informationsgütern bei vergleichsweise geringen 6,5 Prozent (Platz 65).

Ein Grund für das schlechte Abschneiden der Österreicher sind die bürokratischen und mentalen Hürden auf dem Weg zum Unternehmertum. Bei Firmengründungen liegt Österreich auch innerhalb Europas klar zurück. Hierzulande muss man 1666 Menschen zählen, bis man einen Firmengründer findet. In der Schweiz reichen dafür 400, und beim Gründungsspitzenreiter Hongkong ist jeder 37. Einwohner sein eigener Herr. Das liegt auch am verfügbaren Risikokapital. In Österreich hat sich das nach der Studie seit 2009 mehr als halbiert.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.07.2013)

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