''Mister Euro'' setzt seiner Karriere die Krone auf
30.12.2016 um 21:13
Jean-Claude Juncker wird der nächste EU-Kommissiosnspräsident. Der Weg des politischen Urgesteins aus Luxemburg.
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Geboren am 9. Dezember 1954, wuchs Juncker in eher bescheidenen Verhältnissen auf. Sein Vater arbeitete in einem großen Stahlwerk und engagierte sich in der christlichen Gewerkschaftsbewegung.
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Nach dem Jusstudium in Straßburg legte Juncker eine Blitzkarriere hin: Mit nicht einmal 30 Jahren wurde er Minister für Arbeit und Haushalt für seine christlichsoziale Partei CSV. Als Jacques Santer als Kommissionspräsident nach Brüssel wechselt, rückt Juncker Anfang 1995 an die Spitze der luxemburgischen Regierung, der der dienstälteste Premier Europas mittlerweile seit 18 Jahren vorsteht.
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Immer wieder zeichnete sich der 58-jährige Konservative, der fließend Deutsch und Französisch spricht, durch seine Überzeugung aus, dass der einzige Schlüssel für den dauerhaften Frieden Europas die europäische Integration sei. Mehrmals wurde er deswegen als Kandidat für europäische Spitzenposten wie dem des EU-Kommissionspräsidenten ins Spiel gebracht.
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Juncker hat beim Maastrichter-Vertrag mitgewirkt, insbesondere bei der Einführung der europäischen Währungsunion. Von 2005 bis 2013 leitete er die Eurogruppe, erwarb sich in der Finanzkrise das Image eines Krisenmanagers und den Spitznamen "Mister Euro".
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In den vergangenen Jahren konnte Juncker viele politische Schlachten für sich entscheiden. So fungierte er 1996 erfolgreich als Vermittler zwischen dem deutschen Kanzler Helmut Kohl und dem französischen Präsidenten Jacques Chirac im Zusammenhang mit dem Stabilitätspakt. Die internationale Presse nannte ihn deswegen "Held von Dublin".(Bild: Chirac und Juncker)
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Außerdem haben ihm laut der Website der Luxemburger Regierung mehrere internationale Universitäten die Ehrendoktorwürde verliehen, u.a. die Medizinische Universität Innsbruck. 2002 wurde er vom französischen Staatspräsidenten zum Großoffizier der Ehrenlegion ernannt und 2003 zum Ehrenbürger der Stadt Trier.
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Für sein politisches Engagement erhielt Juncker auch den renommierten Aachener Karlspreis im Jahr 2006. 2010 wurde ihm das Große Goldene Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich verliehen. (Bild: Juncker mit SP-Bundeskanzler Werner Faymann)
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Bis zum Vorjahr war Juncker der längstdienende Regierungschef der EU. Doch dann stolperte er über eine Geheimdienstaffäre. Bei den folgenden Neuwahlen eroberte Junckers CSV zwar erneut Platz eins, doch der bisherige Kolitionspartner, die Sozialdemokraten, bildete eine Koalition mit Liberalen und Grünen. Nun darf Juncker seiner Karriere mit dem EU-Spitzenposten des Kommissionspräsidenten die Krone aufsetzen.
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