Bundesliga

WAC und Klagenfurt: Gemischte Gefühle nach rassigem Remis

Klagenfurts Simon Straudi (in Violett) und Thierno Ballo vom WAC lieferten sich einen heißen Kampf.
Klagenfurts Simon Straudi (in Violett) und Thierno Ballo vom WAC lieferten sich einen heißen Kampf.APA / Gerd Eggenberger
  • Drucken

Das Kärntner Derby brachte am Mittwochabend keinen Sieger. Das 2:2 in Klagenfurt verlief spektakulär und war für beide Teams eine Achterbahnfahrt der Gefühle.

Zwei Spiele, vier Punkte und die Tabellenränge drei und vier: Für Austria Klagenfurt und den WAC ist der Start in die neue Saison der Fußball-Bundesliga geglückt. Nach dem 2:2-Remis im Kärntner-Nachtragsduell am Mittwochabend trauerten trotzdem die Akteure beider Lager dem verpassten zweiten Sieg nach. Der blieb auch aufgrund der Treffsicherheit der Wechselspieler aus, beide Coaches hatten bei ihren Personalüberlegungen ein „goldenes Händchen“.

Der zur Pause gekommene Ervin Omic (65.) steuerte den 1:1-Ausgleich bei, Augustine Boakye (75.) benötigte nur etwas mehr als zehn Minuten um den Doppelschlag der Gäste perfekt zu machen. Doch auch die Klagenfurter konnten sich auf einen „Joker“ verlassen. Ausgerechnet Ex-WAC-Kicker Christopher Wernitznig (81.) war nur wenige Sekunden nach seiner Einwechslung mit einem sehenswerten Schuss erfolgreich.

„Wenn du so triffst wie Wernitznig ...“

„Wir haben durch ein dummes Foul den Ausgleich kassiert und sind plötzlich 1:2 hinten gelegen. Doch wenn du so triffst wie heute Wernitznig kannst du nur zufrieden sein“, sagte Klagenfurt-Coach Peter Pacult. Den Punktgewinn des WAC bezeichnete er als schmeichelhaft. „Ich denke schon, dass wir über die gesamte Spielzeit die bessere und aktivere Mannschaft waren.“ Vor allem in der ersten Hälfte habe man sehr gut gespielt. „Nach dem 1:0 waren wir aber zu schlampig und zu überhastet. Da hätte es längst 2:0 stehen müssen.“

So blieb der WAC im Spiel und profitierte von Eigenfehlern der Gastgeber. Nach der Freistoßflanke vor dem Omic-Treffer wurde Bernhard Zimmermann im Strafraum alleine gelassen. Dem zweiten Gegentreffer ging ein Missverständnis von Thorsten Mahrer und Nicolas Wimmer voraus. „Aus Fehlern lernt man“, sagte Pacult. Sein Gemütszustand war aber ein positiver. „Wir haben vier Punkte gemacht, mit denen wir nicht so rechnen haben können“, betonte der Wiener.

„Wir haben vieles vermissen lassen“

Zum Auftakt hatte es ein 3:1 bei WSG Tirol gegeben. Der WAC hatte Aufsteiger Blau-Weiß Linz mit 2:1 bezwungen. Diesmal lief es nicht nach Wunsch. „Wir haben vieles vermissen lasen, waren scheinbar übermotiviert, haben viele Zweikämpfe verloren und Fehler im Positionsspiel gemacht“, resümierte Coach Manfred Schmid. Die Wechsel hätten Besserung gebracht. Im Finish wurde trotzdem eine Führung aus der Hand gegeben. Nach einem Einwurf konnte der WAC nur kurz klären, vergaß aber auf Wernitznig, der von der Strafraumgrenze einschoss. „Es ist bitter, wenn du am Ende so ein Gegentor bekommst“, so Schmid. Deshalb seien es auch verlorene Punkte, auch wenn die Klagenfurter zurecht gepunktet hätten.

Auf ihre Rechnung kamen die 7.932 Fans, darunter zahlreiche freiwillige Helfer, die in den letzten Tagen in Kärnten im Hochwassereinsatz waren und für die Partie freien Eintritt hatten. „Es war für die Zuseher ein geiles Derby“, sagte WAC-Kicker Florian Rieder. Und Klagenfurts 1:0-Schütze Christopher Cvetko ergänzte: „Viel mehr kann man den Zuschauern glaub ich nicht bieten.“ Inkludiert war auch der Treffer von Wernitznig gegen seinen Ex-Club. „Nach der ersten Hälfte sind es zwei verlorene Punkte, durch den späten Ausgleich ist es aber auch ein glücklicher“, meinte der 33-Jährige. Omic ist 13 Jahre jünger, auch er begab sich nach seinem ersten Bundesligatreffer mit „gemischten Gefühlen“ auf die Heimreise. (APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.