Kranhersteller Palfinger setzt auf chinesischen Markt

Kranhersteller Palfinger setzt auf chinesischen Markt
Kranhersteller Palfinger setzt auf chinesischen Markt(c) APA/HANS PUNZ (HANS PUNZ)
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Kranhersteller Palfinger erzielt im ersten Halbjahr ein Ergebnis von 39,1 Millionen Euro und traut sich nach sechs Jahren Invest-Abstinenz wieder an den südeuropäischen Markt.

Salzburg/Wien/NIV. Das südeuropäische Baugewerbe ist wirtschaftliches Brachland. Das merkte auch der Salzburger Kranhersteller Palfinger in den letzten Jahren an den schwindenden Kranabsätzen. In Spanien werden nur mehr 200 Kräne jährlich verkauft, in Italien nicht einmal 100. Vor der Krise verkaufte das Unternehmen die zehnfache Anzahl. „Das Gute ist, es kann nicht schlechter werden“, sagte Palfinger-Chef Herbert Ortner bei der gestrigen Pressekonferenz.

Er sieht aber schon „zarte Knospen“ auf dem europäischen Markt sprießen. Deshalb gründete Palfinger nach sechsjähriger Zurückhaltung ein Joint Venture in Italien, „solange der Markt noch am Boden ist“. Trotz des Absatzrückgangs im europäischen Kerngeschäft konnte Palfinger seine Umsätze in Europa mehr als verdoppeln. 167,7 Mio. Euro Umsatz erwirtschaftete der Konzern in dieser Region. Der Zuwachs ist aber vor allem mit der Akquisition im Marinesektor im November 2012 (Palfinger Dreggen) zu erklären.

Umsatz steigt leicht

Insgesamt stieg der Umsatz des Konzerns (inklusive strategischer Zukunftsprojekte) im ersten Halbjahr leicht von 465,1 auf 475,1 Mio. Euro. Das Betriebsergebnis (Ebit) stieg um 5,2 Prozent auf 39,1 Mio. Euro. „Wir konnten unsere Weltmarktführerschaft nicht nur festigen, sondern auch ausweiten“, meint Ortner. Besonders die Regionen Asien und Südamerika trugen zu einem Umsatzwachstum um 3,5 Prozent auf 154,2 Mio. Euro im außereuropäischen Geschäft bei. Das Unternehmen hat jetzt weltweit 30 Standorte mit 6175 Mitarbeitern. Bis 2017 will Palfinger den Umsatz auf 1,8 Mrd. Euro verdoppeln, unter anderem, indem es die Produktpalette im Ausland erweitert. Auf das Joint Venture mit dem chinesischen Baumaschinenhersteller Sany ist Ortner stolz: „Damit sind wir der Konkurrenz um Jahre voraus.“ Man verkaufe 40 bis 50 Kräne im Monat, und China sei zum „zweiten Heimmarkt“ des Konzerns geworden.
Die Aktie legte zu, sie kostet derzeit etwa 24 Euro.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.08.2013)

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