Geschichte

Galizien war „Hotspot der Spionage“

Der Österreicher Klaus Maria Brandauer mimte 1985 Oberst Redl im gleichnamigen Film.
Der Österreicher Klaus Maria Brandauer mimte 1985 Oberst Redl im gleichnamigen Film.Imago / Mokep-kerszi / Album
  • Drucken

Die Einrichtung von Nachrichtendiensten vollzog sich während der napoleonischen Kriege. Österreich schuf früh eine Plattform für militärische Informationen.

Oberst Alfred Redl war in seiner Dimension ein Einzelfall. Dass gerade der stellvertretende Leiter des österreichisch-ungarischen militärischen Nachrichtendienstes am Vorabend des Ersten Weltkriegs Truppenstärken und Mobilmachungspläne des k. u. k. Heeres den Russen zuspielte und auch für die Italiener und Franzosen aktiv Spionage betrieb, wurde später als Mitschuld für die ersten großen Niederlagen der österreichischen Armee gesehen. Freilich erlebte die internationale Spionagetätigkeit zur Zeit Redls allgemein eine Hochblüte.

Galizien wurde um die Wende zum 20. Jahrhundert als verschlafener, eher unattraktiver Winkel im europäischen Umfeld gesehen. Was aber die Spionage betrifft, war das Land im Osten der Österreichisch-Ungarischen Monarchie und damit die unmittelbare Nachbarregion zu Russland ein „Hotspot der Spionage“, sagt Verena Moritz. Die Historikerin vom Institut für Osteuropäische Geschichte der Uni Wien forscht nicht nur zum Fall Redl, sie untersucht generell die Wandlung der geheimen Dienste in der Habsburgermonarchie. Der Fokus des vom Wissenschaftsfonds FWF unterstützten Forschungsprojekts erstreckt sich vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zum Ende des Ersten Weltkriegs.

Ausstattung war dürftig

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.