Dörfer evakuiert

Erneut Waldbrände in Griechenland und Teneriffa

Nach offiziellen Angaben hatten die seit der Nacht zum Mittwoch wütenden Flammen in Teneriffa bis Samstagnachmittag rund 5000 Hektar Natur erfasst. 
Nach offiziellen Angaben hatten die seit der Nacht zum Mittwoch wütenden Flammen in Teneriffa bis Samstagnachmittag rund 5000 Hektar Natur erfasst. IMAGO/Europa Press/ABACA
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Eine neue Hitzewelle hält Einzug in die südlichen Länder Europas. Griechenland und Spanien kämpfen gegen verheerende Waldbrände an, einige Dörfer wurden evakuiert.

In Griechenland sind Samstag erneut Wald- und Buschbrände ausgebrochen. Ein besonders großes Feuer tobte am Samstag in ländlichem Gebiet nahe der Hafenstadt Alexandroupolis im Nordosten des Landes - dort wurden die Bürger etlicher Dörfer und Siedlungen per Not-SMS dazu aufgerufen, sich für eine mögliche Evakuierung bereit zu halten. Am Nachmittag wurden dann vorerst acht Ortschaften evakuiert. Wegen starker Rauchentwicklung musste die nahe gelegene Autobahn gesperrt werden.

Sieben Löschflugzeuge und zwei Hubschrauber sowie 31 Löschzüge waren im Einsatz. Auch nahe der Metropole Thessaloniki brannte es am Samstagnachmittag, betroffen war die Gemeinde Langadas.

Allein am Freitag hatte die Feuerwehr 44 Wald- und Buschbrände gezählt, wie sie auf Twitter mitteilte. Der griechische Zivilschutz warnte für Sonntag vor noch höherer Waldbrandgefahr: Sehr hoch ist die Gefahr demnach im Nordwesten der Halbinsel Peloponnes, in der Region Attika rund um die Hauptstadt Athen, auf der Insel Euböa und in der beliebten Ferienregion Chalkidiki in Nordgriechenland. In manchen der betroffenen Gegenden soll am Sonntag zudem starker Wind herrschen.

Griechische Fachleute betonen, dass es in Griechenland seit Jahrtausenden Waldbrände gebe - dass sie jedoch früher nicht in dieser Intensität vorgekommen seien. Die meisten Brände werden demnach absichtlich oder fahrlässig von Menschen verursacht. Der Klimawandel mit lang anhaltender Trockenheit und großer Hitze sorge dann dafür, dass sich die Feuer massiv ausbreiteten, heißt es.

Evakuierungen auch in Spanien

Auch der verheerende Waldbrand auf Teneriffa hat im Norden der Kanaren-Insel zu neuen Evakuierungen geführt. Seit dem frühen Samstagmorgen seien die Bewohner von sechs weiteren Ortschaften aufgefordert worden, ihre Häuser zu verlassen, teilte der kanarische Regierungschef Fernando Clavijo mit. Die Zahl der Evakuierten erhöhte sich damit nach Angaben des kanarischen Notdienstes auf rund 7600.

Nach offiziellen Angaben hatten die seit der Nacht zum Mittwoch wütenden Flammen bis Samstagnachmittag rund 5000 Hektar Natur erfasst. Das entspricht einer Fläche von ungefähr 7000 Fußballfeldern.

Nach Angaben von Clavijo und anderer Behördensprecher handelt es sich wohl um einen der schwersten Brände auf Teneriffa in den vergangenen 40 Jahren. Der Regierungschef legte aber Wert auf die Feststellung, bei den neuen Evakuierungen habe es sich um eine Präventivmaßnahme gehandelt. Die Bevölkerung könne beruhigt sein. Man habe die Ausbreitung des Feuers zuletzt weitgehend eindämmen können. Auch die regionale Zivilschutz-Chefin Montserrat Roman Casamartina sprach von einer „ziemlich stabilen Lage“. Es gebe weiterhin keine Verletzten und keine zerstörten Häuser, erklärte sie.

Notunterkünfte kaum in Anspruch genommen

In Turnhallen von mehreren Orten wurden Notunterkünfte für die Evakuierten eingerichtet, die aber laut Medien nur von wenigen Betroffenen in Anspruch genommen wurden. Die meisten seien bei Freunden oder Angehörigen untergekommen, hieß es. Wegen der langsameren Ausbreitung des Feuers war das Ausgangsverbot für mehrere tausend Menschen in der Gemeinde El Rosario am Freitagabend aufgehoben worden.

Die Feuer wurde am Samstag den amtlichen Angaben zufolge von mehr als 250 Einsatzkräften bekämpft. Diese wurden von insgesamt 19 Flugzeugen und Hubschraubern unterstützt. Die Brandbekämpfung aus der Luft wurde aber auch am Samstag von der starken Rauchentwicklung behindert, hieß es. Probleme bereiteten nach Behördenangaben weiterhin auch das schwer zugängliche Gelände, die Trockenheit, die hohen Temperaturen, die am Samstag auf bis zu 34 Grad klettern sollten, sowie die starken und wechselnden Winde.

Die Ursache des nahe der Gemeinde Arafo ausgebrochenen Brandes war am Samstag weiter unklar. Clavijo sagte, man habe am Samstag Ermittlungen eingeleitet. Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez kündigte für Montag einen Besuch der Insel an. (APA)

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