Ukraine-Krieg

Wer Putins Pass ablehnt, wird abgeschoben

Russisches Wandbild in Mariupol: Nur wer offiziell Russe wird, ist als Bewohner in den besetzten ukrainischen Gebieten erwünscht.
Russisches Wandbild in Mariupol: Nur wer offiziell Russe wird, ist als Bewohner in den besetzten ukrainischen Gebieten erwünscht.APA/AFP/Stringer
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Die Bürokratiewalze des Kreml in der besetzten Ukraine rollt: Illegale Wahlen und Einbürgerung sollen den russischen Machtanspruch festigen.

Vor zehn Jahren war Dmytro ­Tabatschnik ukrainischer Bildungsminister. Tabatschnik war umstritten wegen seiner dezidiert prorussischen Gesinnung. In seiner Heimat galt er vielen als „ukrainophob“. Nun taucht der Politiker aus der Ära Viktor Janukowitsch in einer Liste der Kreml-Partei Einiges Russland wieder auf. Er will für einen Sitz im Regionalparlament im russisch besetzten Gebiet Saporischschja kandidieren. Tabatschnik setzte sich nach der Flucht von Janukowitsch im Jahr 2014 auf die Krim ab und wird seither in der Ukraine polizeilich gesucht.

Für den Kiewer Politiker, der sich früher gern mit Stecktuch und Jackett gezeigt hat, ist ein Posten in der ukrainischen Provinz zwar ein Karriereabstieg. Doch in der von Moskau kontrollierten Südukraine ist seine Russland-Liebe explizit erwünscht. Für den Kreml ist Tabatschnik ein wichtiges Rädchen in seiner bürokratischen Maschinerie. Er ist einer von vielen Figuren, die die eroberten Gebiete politisch auf Linie bringen sollen.

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