Home-Office

Leerstand bei Büros steigt auf weltweites Rekordhoch

Auch in leeren Büros gilt es, Miete zu zahlen.
Auch in leeren Büros gilt es, Miete zu zahlen. Die Presse/Fabry
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Weltweit sind so viele Büroräume unbenutzt, wie noch nie zuvor. Die Leerstandsquote lag im ersten Halbjahr auf dem Rekordhoch von 15,6 Prozent.

Die hohe Nachfrage, aus dem Home-Office heraus zu arbeiten, hält an. Deshalb stehen weltweit mehr Büroräume frei, als je zuvor. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse der Agentur für Gewerbeimmobilien, JLL, am Donnerstag. Während die Quote in Europa mit 7,6 Prozent unverändert blieb, wuchs sie im Asien-Pazifik-Raum deutlich auf über 15 Prozent und in Nordamerika auf gut 20 Prozent - dort stand also jedes fünfte Büro leer.

Für die Auswertung wurden rund 100 Immobilienmärkte weltweit analysiert. Im ersten Halbjahr gingen demnach die Bürovermietungen weltweit zurück, besonders in Europa. Hier sank der Flächenumsatz auch angesichts der Konjunkturschwäche um ein Viertel. Unternehmen legten den Schwerpunkt auf den Umzug in meistens kleinere, nachhaltige und zentral gelegene Flächen oder auf die Neuverhandlung laufender Mietverträge, um Kosten zu senken, sagt Hela Hinrichs, Senior Director bei JLL EMEA Research.

Weniger Bürobau ab 2024 erwartet

Bis Jahresende dürfte der Leerstand bei Büros mit mehr als 17 Millionen Quadratmetern fertiggestellter Fläche weltweit weiter steigen, schätzt das Unternehmen. „Ab 2024 wird die Baupipeline aber kleiner ausfallen und die Verfügbarkeit hochwertiger Büroflächen bei zunehmender Nachfrage deutlich zurückgehen“, soHinrichs.

Seit der Corona-Pandemie hat sich das Homeoffice fest im Arbeitsleben etabliert – auch wenn einige Unternehmen die Mitarbeiter inzwischen wieder zu mehr Büroarbeit verpflichten. In Deutschland erlaubten rund 61 Prozent der Unternehmen ihren Beschäftigten, an einigen Tagen im Home-Office zu arbeiten, zeigte jüngst eine Umfrage des Ifo-Instituts. Bei Firmen mit mehr als 500 Beschäftigten sind es sogar 94 Prozent.

Die veränderte Arbeitswelt hat Folgen am Immobilienmarkt: Die Preise für Büroimmobilien fielen laut dem Verband deutscher Pfandbriefbanken im zweiten Quartal um fast zehn Prozent. In den USA hat sich bei Gewerbeimmobilien wegen des großen Leerstands und des Zinsanstiegs eine Krise zusammengebraut, die bereits die Bankbilanzen belastet. (APA/ere)

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