Wildtiere

Morddrohung und Suchaktion: Aufregung um in Italien getötete Bären-Mama „Amarena“

Bärin „Amarena“ und ihr Nachwuchs waren in der Region gefürchtet und beliebt zugleich.
Bärin „Amarena“ und ihr Nachwuchs waren in der Region gefürchtet und beliebt zugleich.Reuters / Gemma Di Pietro
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Die Suche nach den beiden Jungen der getöteten Bärin geht in den Abruzzen weiter. Die ein halbes Jahr alten Tiere können noch nicht selbstständig in der Natur überleben.

Die italienischen Behörden haben Ermittlungen gegen einen 56-jährigen Italiener aufgenommen, der in der Nacht auf Freitag mit seinem Gewehr auf eine Braunbärin im Nationalpark Abruzzen geschossen hat, die mit ihren Jungen unterwegs war. Nach mehreren Morddrohungen gegen ihn wurde der Mann unter Polizeischutz gestellt. Der Geschäftsmann rechtfertigte sich damit, dass die Bärin in sein Grundstück eingedrungen sei und er in Panik zu der Waffe gegriffen habe.

„Ich habe einen Fehler gemacht. Nachdem ich die Bärin getroffen habe, habe ich sofort die Carabinieri gerufen“, erklärte der Mann nach Medienangaben. Carabinieri sind nun vor dem Haus des Mannes stationiert, nachdem in den sozialen Medien mehrere Morddrohungen gegen ihn gepostet worden waren.

Jungtiere brauchen Hilfe

Förster und Parkwächter suchen inzwischen nach den beiden Jungen der Braunbärin, die „Amarena“ (Schwarzkirsche) genannt wurde. Die etwa sechs Monate alten Tiere seien nicht in der Lage, sich selbst zu ernähren, und könnten zur Beute für Wildtiere werden, da sie sich noch nicht verteidigen können, fürchtete die Leitung des Parks.

Spuren der Jungen wurden bereits gesichtet. Die Bären konnten bisher jedoch nicht eingefangen werden. „Unsere Priorität liegt darin, sie so schnell wie möglich zu finden. Es handelt sich um ein halbes Jahr alte Tiere. Sie sind nicht selbstständig in der Nahrungsbeschaffung und könnten eine Beute für Rudel von streunenden Hunde werden“, erklärte der Kommandant der Carabinieri von Avezzano, Luigi Strianese.

Fallen mit Ködern

Die Suche sei nicht einfach, denn die Jungen seien vorzugsweise abends oder nachts unterwegs, hieß es. Es wurden Fallen mit Ködern und Futter aufgestellt, um sie anzulocken und so zu versuchen, sie einzufangen. Bei Jungtieren dürfen Betäubungspatronen noch nicht zum Einsatz kommen.

„Amarena“ war eine sogenannte Marsische Braunbärin. Dabei handelt es sich um eine Unterart, von der es nur noch etwa 50 Tiere gibt, während es 1980 noch rund 100 waren. Die Art lebt am mittelitalienischen Apennin.

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