Internet

25 Jahre Google: Der Jäger wurde zum Gejagten

Die beiden Google-Gründer Sergey Brin (li.) und Larry Page auf einem Archivbild aus dem Jahr 2003.
Die beiden Google-Gründer Sergey Brin (li.) und Larry Page auf einem Archivbild aus dem Jahr 2003. Getty Images
  • Drucken

Innerhalb weniger Jahre hat der US-Konzern das Internet dominiert. Zum Jubiläum steht er aber vor neuen Herausforderungen.

Mountain View Es ist Anfang September 1998, als im kalifornischen Menlo Park die Suchmaschine Google aus der Taufe gehoben wird. Zuvor tüftelten die beiden Studenten Larry Page und Sergey Brin an der Stanford University an einer Methode, das Internet effizienter durchsuchen zu können. Dafür entwickelten sie Algorithmen, mit denen sich bestimmen lässt, in welcher Beziehung Websites zu anderen Seiten stehen – und ließen dies in die Relevanz der Suchergebnisse einfließen.

Den Namen für ihr Unternehmen leiten sie vom Begriff „Googol“ ab – der mathematischen Bezeichnung für eine Eins mit hundert Nullen. Für die Google-Gründer symbolisiert das die unendlichen Informationsweiten des Internets. Es folgt ein rasanter Aufstieg. Wer im Internet sucht, der googelt. 2004 schafft es Google in den Duden. Im August dieses Jahres gibt es die Aktie des Unternehmens erstmals an der Börse – zum Kurs von 85 Dollar. In den Jahren danach überspringen die Papiere zwischenzeitlich die 1000-Dollar-Marke. Heute gehört die Google-Mutter Alphabet zu den wenigen Konzernen mit einem Börsenwert von über einer Billion Dollar.

190.000-Mitarbeiter-Konzern

Aber Google bleibt nicht nur eine Suchmaschine. Der Kartendienst Maps, Gmail für die E-Mail-Nutzung, der Internetbrowser Chrome, Cloud-Dienste oder das Smartphone-Betriebssystem Android – immer wieder erstellt Google neue Produkte. Zudem kauft Google erfolgsträchtige Firmen – beispielsweise die Videoplattform YouTube. 2006 werden für das damals gerade einmal 18 Monate alte Unternehmen 1,65 Mrd. Dollar auf den Tisch gelegt.

Im Herbst 2015 gründet Google den Dachkonzern Alphabet. Durch die Neustrukturierung sollen die unterschiedlichen Geschäftsbereiche deutlicher voneinander getrennt werden. Trotz der Bemühungen, sich möglichst breit aufzustellen, verdient Alphabet mit 190.000 Beschäftigten sein Geld weiterhin vor allem mit Online-Werbung. Nicht zuletzt deshalb gibt es Bedenken, dem Konzern könnte es wichtiger sein, die Daten der Nutzerinnen und Nutzer zu Geld zu machen, als ihre Privatsphäre zu schützen.

In der EU geriet Google daher zunehmend ins Visier der Behörden. Dies ist aber nicht als das größte Problem für den Konzern zum 25-Jahr-Jubiläum. Es ist vielmehr die neue Technologie der künstlichen Intelligenz (KI), bei der Google nicht mehr die Nase vorn hat. Während ChatGPT von OpenAI für Furore sorgt, bleibt es um Googles KI Bard bislang eher still. Mittelfristig ein Problem, gilt die Internetsuche doch als Paradeanwendung für künstliche Intelligenz. Google wird sich also auch in den nächsten 25 Jahren ständig neu erfinden müssen. (APA/jaz)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.