Umbau bei Raiffeisen: Spitzeninstitut RZB hat Gewinn halbiert

Umbau bei Raiffeisen: Spitzeninstitut RZB hat Gewinn halbiert
Umbau bei Raiffeisen: Spitzeninstitut RZB hat Gewinn halbiert(c) Teresa Zötl
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Nicht nur bei den Töchtern in Osteuropa, sondern auch in Österreich brechen die Erträge der Raiffeisenbanken ein.

Wien/Höll. Bei der Raiffeisen Zentralbank, dem Spitzeninstitut der österreichischen Raiffeisenbanken, ist der Nettogewinn im ersten Halbjahr um 50,1 Prozent auf 248 Millionen gesunken. Dies hängt unter anderem mit der börsenotierten Raiffeisen Bank International (RBI) zusammen. Diese hatte bereits vor Kurzem einen Gewinnrückgang um 60,5 Prozent auf 277 Millionen Euro vermeldet. Die RZB ist mit 78,5 Prozent der größte Aktionär der RBI. Hinzu kommen noch Probleme in Italien. In der Halbjahresbilanz hat die RZB den Wert der italienischen Leasingaktivitäten abgeschrieben.

Laut früheren Angaben wird die Sanierung des Italien-Geschäfts noch bis 2015 oder 2016 dauern. Wie viel das kosten wird, ist unklar. Internen Berechnungen zufolge droht im schlimmsten Fall ein Verlustpotenzial von bis zu 215 Millionen Euro.

Bankengruppe will Millionen einsparen

Um Kosten- und Synergieeffekte zu heben, gibt es im Raiffeisensektor einen größeren Umbau. Die RZB ist gerade dabei, von den Raiffeisen Landesbanken Anteile an der Bausparkasse, der Kapitalanlagegesellschaft, der Factor Bank und der Wohnbaubank zu übernehmen. In diesen Firmen gibt es mehr als 1000 Mitarbeiter.

Sobald die RZB die Anteile übernommen hat, werden Synergieeffekte erzielt. Ziel ist es, einen zweistelligen Millionenbetrag pro Jahr einzusparen.

Am Mittwoch veröffentlichten auch einige Raiffeisen Landesbanken ihre Halbjahreszahlen: Die RLB Oberösterreich hat den Periodenüberschuss auf 69,6 Millionen Euro fast halbiert. Als Grund nannte RLB-Chef Heinrich Schaller geringere Erträge aus den Beteiligungen und höhere Risikovorsorgen. Details zu Kunden wollte Schaller nicht verraten. Dem Vernehmen hat die Bank Kredite an Firmen, denen es jetzt schlecht geht, vergeben.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.08.2013)

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