Stars: „Set Yourself On Fire“

Brennende Emotionen

Was für ein Auftakt! Cello und Violinen, Piano und Mundharmonika, Glockenspiel und Gitarren sowieso, emotional aufgeladen, dramatisch verdichtet, vorwärts getrieben vom bisweilen streng pochenden Schlagzeug: „Your Ex-Lover is dead“ ist einer dieser Songs, die immer und immer wieder fesseln, nicht zuletzt dank der speziellen Chemie zwischen den beiden Vokalis­ten. Torquil Campell singt, zunächst zurückhaltend, von der zufälligen Begegnung eines ehemaligen Liebespaares. Dann, auf halber Strecke, stimmt Amy Millan mit mädchenhaftem, stellenweise gar engelsgleichem Gesang ein – und lässt die erloschene Liebe noch einmal kurz aufflackern, nur um am Schluss gemeinsam mit Campell beinahe schon wehmütig „IÂ’m not sorry itÂ’s over“ zu intonieren. Herrlich. Das Großartige an „Set Yourself On Fire“, dem dritten Album der aus Montreal stammenden Stars: Nach dieser himmlischen Eröffnungsnummer ist das Pulver längst noch nicht verschossen, es folgen zwölf weitere, zumeist episch angelegte, Pop-Perlen, kraftvoll und fragil zugleich. Und man fragt sich: Wie machen das diese Kanadier? Nach „The Funeral“ von Arcade Fire ist „Set Yourself On Fire“ der nächste große Wurf aus dem neuen Popwunderland, von tollen Werken von Black Mountain, Final Fantasy und vielen anderen erst gar nicht zu sprechen. Eine Platte, mit der man gerne in den Tag startet und mit der man diesen ideal ausklingen lassen kann, eine Platte voll Schönheit und brennender Emotionen.

(City Slang/Edel)

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