T. Raumschmiere: "Blitzkrieg Pop"

Kranker Krach

Von Subtilität fehlt weitgehend die Spur: Am neuen Album von T. Raumschmiere wird geklotzt und gebolzt, die verzerrten Gitarren laufen Sturm zu brachialen Böller-Beats und digitalem Krach. Es ist nicht nur der Albumtitel, der an die US-Punks Ramones erinnert, sondern auch der Charakter der meisten Songs auf „Blitzkrieg Pop“: einfach, eingängig, effizient. Diese Musik ist gemacht, um sie laut zu hören, Regler bis zum Anschlag bitte! Der in Heidelberg mit Punk und Noise-Rock sozialisierte und in Berlin lebende Marco Haas, so der bürgerliche Name von T. Raumschmiere (benannt nach einer Kurzgeschichte von William S. Burroughs), gilt schon seit geraumer Zeit als Meister des Elektrowahnsinns im Zeichen von RockÂ’nÂ’Roll. Er trägt Truckerkappe, Nasenring, Nietenarmband und groß dimensionierte Tattoos. Und setzt sich zwischen die Stühle, zwischen Punk und Elektro, zwischen Schweinerock und Techno. Was zuletzt zu herausragenden Clubhits wie „Monstertruckdriver“ führte, treibt Haas nun auf die Spitze: „Sick Like Me“ etwa brodelt vor Energie, walzt mit der Wucht eines Vorschlaghammers alles nieder – und hat weniger mit seinen früheren Vierviertel-Eskapaden am Dancefloor als mit heftigen Industrial-Rock gemein. Neben einigen gleichfalls überzeugenden Nummern und ein paar Durchhängern findet sich aber auch ein peinlicher Ausrutscher auf „Blitzkrieg Pop“: eine ziemlich jenseitiger Song mit Sandra Nasic (Guano Apes). Fazit: Definitiv nicht das beste Werk von T. Raumschmiere, aber dank einiger intensiver Momente in Ordnung.

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