Der Milliardär wird aber ins Parlament einziehen, betont die Vize-Obfrau. Wie genau der Rückzug aussehen soll, ist offen. Die Partei meldet eine Stronach-Spende von 3,6 Millionen Euro.
Parteigründer Frank Stronach "wird sich langsam zurückziehen". Das kündigte die neue Vize-Parteiobfrau des Team Stronach Kathrin Nachbaur in einem Partei-Newsletter an. Wie konkret der Rückzug aussehen soll, ließ sie offen.
Das Schreiben, das dem "Standard" vorliegt, wurde am Mittwoch nach der Sitzung des "Bundesdirektoriums" des Team Stronach an die Mitglieder versandt. Darin heißt es: "Er (Stronach, Anm.) hat selbst gesagt, er wird sich langsam zurückziehen, aber uns weiterhin, vor allem was seine Wirtschaftskompetenz anbelangt, hilfreich mit Rat und Tat zur Seite stehen." Sein Nationalratsmandat werde der Milliardär aber wie angekündigt annehmen.
Ein Parteisprecher erklärte am Donnerstag, es gebe "keinen Zeithorizont" für den Rückzug. Stronach habe immer gesagt, er werde sich irgendwann zurückziehen: "Dabei bleibt es."
"Vorleben, wie Politik funktionieren kann"
Auch auf die personellen Änderungen in der Partei nahm Nachbaur in dem Newsletter Bezug: Stronachs Ziel sei immer gewesen, "dass er eine Struktur aufbaut, die langfristig auch ohne seine finanzielle Unterstützung lebensfähig ist. Dieser Plan wird nun umgesetzt und daraus resultieren auch die Umstrukturierungen, die in den letzten Tagen stattgefunden haben. Unser gemeinsames Ziel ist es, eine gesunde und lebensfähige Partei, frei von einem überzogenen Funktionärsapparat, aufzustellen. Leistung, Effizienz und vor allem Bürgernähe stehen hierbei im Vordergrund."
Auch räumt Nachbaur ein, sich beim Urnengang mehr erwartet zu haben: "Es stimmt schon, dass wir mit dem erreichten Wahlergebnis nicht vollends zufrieden sind. Jedoch hält uns dieser Umstand nicht davon ab, umgehend unsere Arbeit aufzunehmen und an Verbesserungen zu arbeiten."
3,6 Mio. Euro als Parteispende gemeldet
Das Team Stronach hat am Donnerstag weitere 3,6 Millionen Euro an Parteispenden beim Rechnungshof gemeldet. Partei-Anwalt Michael Krüger erklärte, die Summe sei ursprünglich Teil eines 13,6 Mio. Euro-Darlehens an die Partei gewesen und nun in eine Spende umgewandelt worden.
Insgesamt hat der Parteigründer bisher 23,1 Mio. Euro in das Team Stronach investiert. Rund 9,5 Mio. Euro sind bereits bisher als Parteispenden deklariert gewesen. Die restlichen 13,6 Mio. Euro flossen bisher als (nicht deklarierungspflichtige) Darlehen. Zehn dieser Darlehensmillionen fordert Stronach von der Bundespartei zurück, die restlichen 3,6 Mio. Euro wurden nun in eine Parteispende umgewandelt und als solche auch gemeldet.
Zwei Vorstandsmitglieder und neun Ortsgruppenobleute traten aus der Landespartei aus. In Kärnten ist eine mögliche Abspaltung "nicht vom Tisch". Eine "Krisensitzung" mit der Bundespartei endete ergebnislos.