Bank Austria: Wirtschaft läuft, Arbeitsmarkt humpelt

Arbeitslosenquote Wachstum Bank Austria
Arbeitslosenquote Wachstum Bank Austria(c) Fabry
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Im Jahresdurchschnitt 2013 wird eine Arbeitslosenquote von 7,6 Prozent erwartet. Die sinkende Inflation verleiht aber dem Konsum mehr Schwung.

Während sich die Wirtschaft langsam von der Konjunkturflaute erholt, nähert sich die Arbeitslosigkeit einem Höchststand. "Im Jahresdurchschnitt 2013 erwarten wir eine Arbeitslosenquote von 7,6 Prozent. Damit ist der höchste Wert der jüngeren österreichischen Geschichte erreicht, der auch klar über dem Ergebnis aus dem Krisenjahr 2009 liegt", prognostiziert Bank-Austria-Chefökonom Stefan Bruckbauer am Dienstag in einer Aussendung. Wenngleich in einigen Industriebranchen positive Signale zu erwarten seien, sei erst 2014 mit einer Trendwende am Arbeitsmarkt zu rechnen.

Bessere Aussichten gibt es für die österreichische Wirtschaft: Hier erwarten die Ökonomen der Bank Austria im dritten Quartal einen BIP-Anstieg um 0,4 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Für das Wachstum sorgt insbesondere der Außenhandel, "wobei weniger das aufkeimende Exportwachstum, als die noch bestehende Importzurückhaltung unterstützten". Der Konjunkturindikator des Instituts stieg im September übrigens auf 0,6 Punkte, nach 0,4 Punkten im August.

Firmen und Konsumenten optimistischer

Nicht nur Firmen, auch Konsumenten seien bereits den dritten Monat in Folge zuversichtlicher geworden. Die sinkende Inflation verhilft dem privaten Konsum zu mehr Schwung. Nach den höheren Werten der ersten Jahreshälfte gehen die Experten der Bank Austria im Jahresdurchschnitt 2013 von einer Inflationsrate von 1,9 Prozent aus. Mit einer Änderung der EU-Zinspolitik sei nicht zu rechnen.

Im US-Budgetstreit erwarten die Ökonomen rechtzeitig eine Lösung. Derzeit würden viele noch die Gefahr unterschätzen, die eine auch nur wenige Tage andauernde technische Zahlungsunfähigkeit der USA auslösen würde. Die US-Staatsanleihe sei weiterhin jene Anlageform, die weltweit als sicherste gilt, daher seien auch die meisten Währungsreserven in US-Staatsanleihen veranlagt. Auch eine nur temporäre Erhöhung des Limits für wenige Wochen oder Monate würde ein konjunkturelles Risiko auch für die Weltwirtschaft und Europa darstellen, so die Experten des Instituts.

Für 2014 wird unverändert ein Wirtschaftswachstum um 1,8 Prozent in Österreich erwartet. Auch die Experten von Wifo und IHS erwarten für 2014 eine Beschleunigung des Wirtschaftswachstums auf diesem Niveau.

(APA)

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